Gefeierte Obstproduktion in Jessen Das erleben die Besucher zum Hoffest auf dem Obsthof Zwicker
Der Obsthof Zwicker hat sein Hoffest gefeiert. Ein gesetzter Programmpunkt ist dabei die Apfelbahn. Wer die Gäste mit einem Cancan begeistert.
Schweinitz/MZ. - Langsam windet sich die lange Schlange der Wagen durch die Reihen der Apfelbäume. Noch stehen diese im satten Sommergrün hier auf dem Himmelsberg. Hin und wieder ist ein einzelner Apfel an den Bäumen zu erkennen – scheinbar ist hier die Ernte schon erfolgt. In verarbeiteter Form werden die Äpfel dann auf dem höchsten Punkt der Tour an die Fahrgäste der Apfelbahn ausgeschenkt.
Überrannter Obsthof
Mit solchen Plantagenrundfahrten hat der Obsthof Zwicker sein diesjähriges Hoffest gefeiert. „Wir wurden regelrecht überrannt“, zieht Marvin Zwicker gegen 15.15 Uhr am Samstag ein erstes Fazit. Um den Geschäftsführer ist zu dieser Zeit die Party immer noch in vollem Gang. So spielen die Elbaue-Musikanten nochmals zum Tanz auf, herrscht reges Markttreiben auf dem Hof mit bekannten Händlern aus Jessen und des freitäglichen Wochenmarktes.
Der zur Kaffeezeit angebotene Kuchen komme zwar von einem örtlichen Bäcker, informiert Oliver Zwicker. „Doch die Früchte auf dem Gebäck haben wir zugeliefert“, erläutert der Seniorchef. Die Erzeugnisse der Pflanzen und Bäume lassen sich an diesem Nachmittag vielfältig verkosten – egal ob roh, als Konfitüre oder eben als Kuchenbelag.
Selbst in vergorener und anschließend gebrannter Form sind die Äpfel, Erdbeeren oder auch Weintrauben zu erleben. Für die Verarbeitung Letzterer ist Johannes Zwicker mit seiner Weinmanufaktur zuständig. Der Cousin des Obsthofgeschäftsführers bietet Federweißen und andere Spezialitäten aus seinem Keller feil.
Teilweise mit einem Glas solcher Getränke ausgestattet verfolgen die Gäste das Kulturprogramm. In diesem tritt unter anderem auch die Showtanzgruppe des Vereins Freizeittanz Jessen auf. Diese begeistert mit ihrer Choreografie rund um einen Cancan.
Immer buntere Tradition
Sowohl dienstlich als auch privat ist Michael Jahn (SPD) vor Ort. „Die hiesige Obstproduktion ist ein Aushängeschild für die Stadt Jessen“, ordnet er als Bürgermeister ein. Dabei freue er sich, dass es dieses mittlerweile traditionelle Fest gibt und es im Laufe der Jahre immer bunter geworden ist. Offensichtlich genießt er auch als Gast das Fest. Spontan nutzt Michael Jahn die Chance und legt mit seiner Jeannette eine flotte Sohle auf den Asphalt des Apfelweges.
Nördlich startet in diesem Weg auch die Apfelbahn. Dies sind Obstkisten auf hintereinander gekoppelten Anhängern, die als eingangs erwähnte lange Schlange von einem Traktor gezogen wird. „Mein Höhepunkt des Festes“, macht Oliver Zwicker klar. Rund 100 Gäste könnten mit den fünf Zügen ständig bewegt werden. Damit wird einerseits ein Pendelverkehr zum Parkplatz gewährleistet.
Andererseits dient die Apfelbahn für Plantagenrundfahrten. Auf einer solchen erläutert er, dass die fehlenden Äpfel den Frühjahrsfrösten geschuldet seien. „Sonst sieht es so grün nur nach der Ernte aus.“ Er hat sein eigenes Rezept, mit der Ernteproblematik umzugehen: „Lachen und Alkohol.“