«Fluggerät» für Nachwuchs
Holzdorf/MZ. - Es war einmal eine alte, marode Schaukel, die nicht mehr zu benutzen war. Sie stand in Holzdorf Ost und wurde eines Tages sicherheitshalber demontiert. So ohne Schaukel aber war der Spielplatz nicht vollkommen. Das fanden die Kinder, die Erzieher aus dem Kindergarten, die Lehrer der Heideschule und das fand vor allem Carmen Knesch, Hausfrau und Mutter einer neunjährigen Tochter. Seit sechs Jahren wohnt sie mit Mann Thomas direkt am Spielplatz.
Und da Carmen Knesch dieser Zustand nicht gefiel, wandte sie sich eines Tages an die Verantwortlichen des Bundeswehrstandortes. Dafür kam ihr das Oktoberfest gerade recht. Bei den Kameraden dort traf sie mit ihrem Problem auf offene Ohren. Der Neubau einer Schaukel wurde somit zur "Chefsache".
Doch allein konnte selbst die Bundeswehr die Aufgabe nicht lösen. Man suchte sich Verbündete, die gleichsam als Sponsoren auftreten wollten. Zur Überraschung aller wurden die Kameraden bei den drei zuerst angesprochenen Jessener Firmen sofort fündig. Sowohl der Holzhandel Kirchhoff, BayWa als auch der Werkmarkt Wittig fanden die Idee ausgezeichnet und wollten sie unterstützen. Ein echtes Gemeinschaftswerk also, bei dem der Beton für die Verankerung von BayWa, das Holz fürs Gerüst von Kirchhoff und die Ketten plus Schrauben von Wittig kamen.
Fachgerecht zusammengesetzt von Kameraden des Einsatzführungsbereiches 3 - Gefreiter Stefan Rudolf, die Obergefreiten Ricardo Schoradt und Christian Boy sowie Stabsgefreiter Alexander Gülden. Letzterer als gelernter Zimmermann leitete die Aufbauarbeit fachlich. Carmen Knesch und die anderen Anwohner beobachteten derweil den Fortgang der Dinge mit Wohlwollen. "Die Männer haben alles ganz exakt gemacht", erzählte sie Donnerstag begeistert.
"Dafür gab es am Ende auch ein dickes Lob vom abnehmenden TÜV. Der hatte nichts einzuwenden." Genauso wenig wie die ersten Kinder, die Donnerstag nach der kurzen Einweihungsfeier, an der neben der Initiatorin auch Bürgermeister Dietmar Brettschneider und der Stellvertretende Standortälteste Oberstleutnant Kurt Kreklau teilnahmen, die Schaukel stürmten. Da mussten zwangsläufig die beiden Herren Hilfestellung geben. Natürlich nicht ohne den Hinweis: "Nicht zu hoch fliegen!"