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Fleischerei in Jessen Fleischerei in Jessen: Gut gekühlter Arbeitsplatz

Von Thomas Tominski 24.08.2018, 11:43
Annegret Teichmann (links) und Karin Stopp lieben ihre Arbeit.
Annegret Teichmann (links) und Karin Stopp lieben ihre Arbeit. Tominski

Jessen - Wer die Ladentür in der Langen Straße 27 von Jessen öffnet, strahlt über das ganze Gesicht. Den Kunden der Fleischerei Hecht, die in Schweinitz ihren Stammsitz hat, kommt kalte Luft entgegen. Draußen brennt die Sonne vom Himmel, das Thermometer zeigt 32 Grad. Karin Stopp und Annegret Teichmann freuen sich, dass sie einen kühlen Arbeitsplatz haben und nicht wie ein Dachdecker oder Straßenbauarbeiter in der Hitze schmoren.

„Die Kunden beneiden uns und bleiben gern ein wenig länger“, verraten die beiden Verkäuferinnen. Wer im Laden steht, hat die Ruhe weg. Die geschwitzten Käufer genießen das angenehme Raumklima, ein Ventilator sorgt für frischen Wind. Gekauft wird, was das Herz begehrt. Alle Verbraucher loben die Qualität, viele den gewürzten Hackepeter.

Karin Stopp aus Klöden und Annegret Teichmann, die von Seyda aus zur Arbeit fährt, freuen sich, dass die Kunden trotz der Hitzewelle in den Laden strömen. Der gelobte Hackepeter wird aufgrund der hohen Temperaturen derzeit zwar weniger geordert, doch Steaks und Würstchen für die Grillparty oder Kartoffelsalat mit Würstchen gehen weg wie warme Semmeln. „Das sind unsere Renner“, sagt Teichmann und fügt an, dass vom Selbstgemachten Kartoffelsalat pro Tag bis 20 Kilo über die Theke gehen.

Mit der Hitze haben die beiden ihre Probleme. „Wenn ich mittags ins Auto einsteige, ist das wie Hammer auf Kopf“, meint Stopp, die Temperaturen um die 25 Grad favorisiert. Als junge Frau sei sie mit der Wärme besser zurecht gekommen, ab 35 Grad geht es überhaupt nicht mehr. „Über das Wetter wird doch immer diskutier“, betont sie, im Endeffekt ist jeder gefordert, seinen Job ordentlich zu machen.

Auf das Ende der angekündigten Hitzewelle freut sich die Verkäuferin aus Klöden. Dann wird das Haus mal ordentlich durchgelüftet, dann kann sie wieder ordentlich schlafen. „Mein Mann ist zum Schlafen schon in den Keller abgehauen“, ruft eine Kundin durch den Laden, die sich auf den angekündigten Temperatursturz freut.

Annegret Teichmann ist ebenfalls kein Fan von zu großer Wärme. Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke fühlen sich an wie ein Faustschlag ins Gesicht, sagt sie und ergänzt, dass ihr wochenlange Hitze auch aufs Gemüt geht. „Deshalb liebe ich meinen Arbeitsplatz derzeit ganz besonders“, so die Verkäuferin.

In der Urlaubs- und Ferienzeit sei der Kundenstrom etwas übersichtlicher, mit Beginn des neuen Schuljahres wird es merklich voller. „Wenn uns warm ist, wird etwas aus dem Kühlhaus geholt“, verrät Stopp ein kleines Betriebsgeheimnis. Hier und im Sortimentsbereich beträgt die Temperatur drei Grad über Null.

Die beiden Frauen haben am Donnerstagvormittag alle Hände voll zu tun. Manche Kunden erledigen den Wochenendeinkauf. Sie stehen wie bereits erwähnt artig in der Schlange und lassen sich runterkühlen. Wer nicht gut zu Fuß ist, nimmt auf einem Stuhl Platz. Beim Betreten des Geschäfts atmen alle hörbar durch. Die Hitze ist ein Thema. Der fehlende Regen auch. Small-Talk kann sehr erfrischend sein. (mz)