Fläming Air in Zellendorf Fläming Air in Zellendorf : Schnelle Boliden und Oldies

Zellendorf/Mügeln - Nervenkitzelnde, tollkühne Kapriolen versierter Luftakrobaten, schöne Formationsflüge, behäbig dahin brummende Oldtimer, punktgenaue Fallschirmspringer-Landungen und erlebnisreiche Mitflüge von Gästen. Das war der besondere Reiz der Flugtage, ausgerichtet vom Team der Fläming Air in Zellendorf. Das hohe Niveau der Shows an zwei Tagen hat sich über Jahre herumgesprochen und sorgt stets für reichlich Besucher.
Gut einstündige Flugshow
Die mehr als einstündige Show am Himmel zu eröffnen, oblag Kathrin Suthau mit ihrem grünen PS-gewaltigen und superschnellen Boliden „Reinsdorf 325“, benannt nach gleichnamigem Nachbarflugplatz. Dort wurde sie montiert. Kathrin Suthau ist eine von nur etwa vier Pilotinnen in Deutschland, die sich dieser rasanten Sportart verschrieben haben. „Wer einmal vom Kunstflugvirus befallen ist, wird es nie wieder los“, meinte sie lachend.
Schon zu DDR-Zeiten war sie Kunstflugpilotin, nach einer Pause begann sie 2005 wieder mit dem Training. Die „Extra 330 SC“, ebenfalls eine superschnelle Maschine, teilten sich die Piloten René John und Ludwig Hofmann, mehrfacher Deutscher Meister.
Behäbige „Anastasia“
Das ganze Gegenteil zu diesen Flitzern war die behäbige Antonow AN 2 namens „Anastasia“, stationiert in Reinsdorf. Sie ist der größte einmotorige und flugfähige Doppeldecker der Welt. Gebaut wurde er 1957 in der sowjetischen Flugzeugwerft des gleichnamigen Konstrukteurs. „Anastasia“ stammt aus Beständen der Nationalen Volksarmee der DDR. Pilot Hans-Günter Seidler und Copilot Ingo Biermeier flogen damit Gäste über den Fläming.
In der Konstruktionsart die „kleinere „Schwester“ von „Anastasia“ ist eine Boeing „Stearman“. Sie stammt aus den US-amerikanischen Boeing-Flugzeugwerken und wurde im Jahr 1941 gebaut. Als Kampfflugzeug war der Zweisitzer nicht konzipiert, er diente damals lediglich als Ausbildungsmaschine. Pilot ist Holger Keil aus Rangsdorf, er übernahm die „Stearman“ vor vier Wochen nach deren Restaurierung. Imposant waren auch die Verbandsflüge mit zwei Kunstflugmaschinen „Zlin“, gebaut in den 1980er Jahren in der Tschechoslowakei.
Michael Storek und Ronny Mehnert vom Fliegerclub Gera kamen damit nach Zellendorf. Beide sind ein gut eingestimmtes Team, bei Nebenherflügen kamen sie sich oft sehr nahe. Eine zweite Formation bestand aus einer „Zlin“ und einer sowjetischen „Jak“. Sehr beeindruckt hat die Gäste zudem ein Motorflugzeug „Wilga“ mit Helmut Kolditz und Andreas Kaiser aus Reinsdorf an Bord. Im Schlepp befand sich ein Segelflugzeug mit Segelkunstflieger Thomas Feike am Steuerknüppel. Beide Fluggeräte vollführten die schönsten Figuren, gut zu erkennen an den Rauchstreifen aus den Tragflächenspitzen des Seglers.
Möglichst nahe beim oder direkt auf dem gelben Zielkreuz zu landen, war der Ehrgeiz von vier Sportfallschirmspringern. Erstmals moderierte Carola Steinert eine solche Flugschau. Sie ist vom Fach, ihre Maschine in Zellendorf stationiert. Versiert wie immer hatte Monika Hackel von der Fläming Air auf dem Tower alles im Blick, über Funk koordinierte sie die Starts und Landungen. (mz)

