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Fitness in Jessen Fitness in Jessen: Sport kennt kein Alter

Von Saskia Hotek 10.01.2019, 11:46
Annika Pielorz zeigt mit zwei Wasserflaschen ein einfaches Training für den Schulter-Nacken-Bereich.
Annika Pielorz zeigt mit zwei Wasserflaschen ein einfaches Training für den Schulter-Nacken-Bereich. Saskia Hotek

Jessen - Die Ausrede „Ich bin zu alt für Sport“ zählt bei Annika Pielorz nicht. Die Diplom-Sportlehrerin für Rehabilitation, Prävention und Therapie erklärt den Mitgliedern des Jessener Fitnessstudios Injoy, dass der Körper nicht ganzheitlich altert. Die Muskulatur könne bis ins hohe Alter trainiert werden. Aber diese Erkenntnis müsse bei vielen erst in die Köpfe, macht Annika Pielorz deutlich.

Der menschliche Körper verliere ab dem 40. Lebensjahr ein Prozent der Muskulatur pro Jahr, sagt die Diplom-Sportlehrerin. Diesem natürlichen Abbau könne man durch gezieltes Training entgegensetzen. Wichtig dabei sei, dass der gesamte Körper trainiert wird. Neben der Muskulatur sollte man die Ausdauer sowie das Herz-Kreislauf-System stärken.

Annika Pielorz betont aber: „Ausdauer ersetzt nicht die Kraft.“ Deshalb müsse das Krafttraining stetig gesteigert werden, „um den Muskeln immer wieder neue Reize zu geben und Kraft zu bekommen.“ Betreibe man einmal in der Woche Sport, werde die körperliche Leistungsfähigkeit erhalten. Wenn diese Leistung gesteigert werden soll, müsse mindestens zweimal pro Woche trainiert werden. Zusätzlich sei Bewegung an der frischen Luft notwendig. Diese könne durch einen Besuch im Fitnessstudio nicht ersetzt werden.

Ab einem gewissen Alter können Alltagsbewegungen und -belastungen zum Problem für den Körper werden. Dem gilt es mit einfachen Übungen, die man jederzeit Zuhause machen kann und ergänzend zum wöchentlichen Training sind, entgegenzuwirken. Um Stürzen vorzubeugen, sollten das Gleichgewicht und die Beweglichkeit trainiert werden.

Annika Pielorz schlägt vor, sich beispielsweise beim Zähneputzen auf ein Bein zu stellen. Das mehrfache Auf- und Absteigen einer längeren Treppe fördert zudem die Beweglichkeit.

Eine weitere Übung sind Kniebeugen. Hierbei ist die richtige Ausführung zu beachten: Die Füße stehen hüftbereit auseinander. Während der Abwärtsbewegung, bei der das Gewicht auf die Fersen verlagert wird, stellt man sich am besten vor, dass man sich auf einen unsichtbaren Stuhl setzen möchte. Das Gesäß wird weit nach hinten geschoben.

Der Rücken wird vorgebeugt, ein leichtes Hohlkreuz entsteht. Die Knie dürfen in Rahmen der Bewegung nicht über die Fußspitzen hinausragen, damit sie nicht überlastet werden. Mit der Kniebeuge lassen sich schwere Alltagsgegenstände, wie Kästen mit Getränkeflaschen, rückengerecht anheben.

Eine Schwäche im Schulter-Nacken-Bereich hat zum Beispiel zur Folge, dass einem das Aufhängen der Wäsche nicht mehr so leicht fällt. Für das Training des Schultergürtels empfiehlt Annika Pielorz, zwei volle Wasserflaschen in die Höhe zu halten. Die Schultern sind dabei gesenkt und der Bauch angespannt. Es ist auf einen stabilen Stand zu achten.

Die Schrittstellung ermöglicht, die Übung korrekt auszuführen und den Rücken zu entlasten. Annika Pielorz weist daraufhin: „Eine solche Übung sollte auch angewendet werden, wenn bereits Verspannungen im Schultergürtel vorliegen.“ Die Bewegung trage dazu bei, die Beschwerden zu lindern und den Rumpf zu stärken.

Damit das Training Erfolg hat, spiele die Motivation eine entscheidende Rolle. Zuerst müsse der „innere Schweinehund“ überwunden werden. Anschließend sei es von großer Bedeutung, Spaß an der sportlichen Betätigung zu finden. „Wenn man etwas mit Spaß macht, hat es Erfolg“, hebt Annika Pielorz hervor.

Viele Menschen nutzen den Sport, um sozial vernetzt zu sein und mit anderen in Kontakt zu treten. Diese (mentalen) Komponenten seien beim Erreichen des Trainingsziels nicht zu vernachlässigen, äußert die Diplom-Sportlehrerin. (mz)