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Feuerwehrlager Feuerwehrlager: Löschen wie die Großen

Von Gabi Zahn 25.07.2013, 18:59
Am Donnerstag wurde das Sommercamp eröffnet.
Am Donnerstag wurde das Sommercamp eröffnet. Gabi Zahn Lizenz

Mügeln/MZ - Susann Tiede blickt sich zufrieden im Mügelner Freizeitzentrum um: „Das ist hier wirklich ein guter Platz für unser Sommerlager. Fußballplatz und Badesee sind inklusive, und für den Fall, dass das Wetter schlecht wird, können wir die große Halle nutzen.“ Doch diese Variante wehrt Landrat Jürgen Dannenberg (Linke) ab: „Ich habe die Leitung nach oben genutzt. Es bleibt sommerlich warm“, versichert er.

Das beruhigt Susann Tiede. Als Kreisjugendwartin ist sie hauptverantwortlich für die Organisation des nunmehr 19. Kreisjugendfeuerwehrlagers. Die Zelte wurden bereits am Vorabend aufgebaut, und als die ersten Mädchen und Jungen im Verband ihrer Jugendfeuerwehren aus dem gesamten Landkreis gestern eintreffen, duftet es bereits verlockend aus der Feldküche nach Gulaschsuppe.

Doch vorerst hat der Nachwuchs der Floriansjünger noch genug zu tun: Das richtige Zelt suchen, Schlafsäcke auspacken. Einige finden nicht gleich ihre Badekleidung – und sind erleichtert, als sie die endlich sichten. Manch einer schaut auch mal zu den Zeltnachbarn hinüber, um sich zu orientieren: Aha, hier sind die Pratauer, dort die Truppe aus Zahna. Dann pfeift jemand und ruft durchs Mikro: „Bitte alle herkommen. Jetzt geht’s los.“

Großes Teilnehmerfeld

341 Jungen und Mädchen sind seit gestern heiß auf das Kreisjugendfeuerwehrlager. „Diesmal sind 31 Wehren vertreten, und wir haben 70 Teilnehmer mehr als im Vorjahr. Damit ist das 19. Sommercamp das größte, was wir jemals hatten“, lobt die Kreisjugendfeuerwehrwartin zur Eröffnung.

Die Kinder im Alter von zehn bis zwölf Jahren erwartet auf dem weiträumigen Gelände bis Sonntag ein abwechslungsreiches Programm. Während gestern Nachmittag ein Fußballturnier ausgetragen und ein Volleyball-Turnier begonnen wurde, stehen heute Vormittag feuerwehrsportliche Wettkämpfe im Mittelpunkt. Jeder Teilnehmer kann sowohl innerhalb seiner Mannschaft als auch im Vergleich mit den anderen Wehren feststellen, wo er steht, welche Stärken, aber auch welche Schwächen er hat. Diesen Leistungsvergleich mitzuerleben, ist auch für die Jugendwarte wichtig. So stellt sich Stephan Harm mit seinem Nachwuchs der Prettiner Floriansjünger erstmals dieser Herausforderung.

Dabeisein ist wichtig

Marco Albrecht aus Dobien (Reinsdorf) sagt: „Wir treten erst zum zweiten Mal beim Sommerlager mit an und wollen so gut sein, wie wir können. Dabeisein ist für uns alles.“ Zwölf Mitglieder zählt die Dobiener Jugendwehr, die Hälfte ist aufgrund der Ferien unterwegs, doch die anderen sechs sind voller Begeisterung dabei.

Überhaupt wissen die Organisatoren, einige Familien planen ihre Urlaubsreisen so, dass ihre Kinder mit ins Feuerwehrcamp fahren können. Vorsitzender Günter Lunatschek und Hans-Jürgen Langrock, Geschäftsführer des Kreisfeuerwehrverbandes Wittenberg, sehen das als Beweis dafür, dass es sich lohnt, die Arbeit mit dem Nachwuchs zu intensivieren.

Landrat Jürgen Dannenberg bekundet: „Ihr seid die Feuerwehrleute der Zukunft, diejenigen, die bald in der ersten Reihe stehen. Da ist es gut, wenn man sich schon kennt.“ Außerdem informiert er: „Der Jessener Versorgungszug des DRK sorgt für das Essen – und ich sage Euch, die kochen nicht nur fleißig – das schmeckt sogar.“

Derweil ist der Nachwuchs der Floriansjünger bemüht, die persönlichen Dinge im und vor dem Zelt gut zu platzieren. So prüft auch der Jessener Jugendwart Jörg Schild die „dienstliche“ Ausrüstung seiner Jungs, als diese ihre Stiefel parademäßig aufstellen. Tim Lehmann nimmt sein Paar hoch und zeigt stolz: „Das sind echte Feuerwehr-Spezialstiefel mit Stahlsohle. Die können zwar ganz schön warm werden, sind aber genau richtig für unsere Aufgaben.“

Spezielle Kleidung, die den Anforderungen der Feuerwehr gerecht wird, einschließlich fester Stiefel, legen auch die Nachwuchslösch-„Männer“ an.
Spezielle Kleidung, die den Anforderungen der Feuerwehr gerecht wird, einschließlich fester Stiefel, legen auch die Nachwuchslösch-„Männer“ an.
Gabi Zahn Lizenz