Feuerwehr Prettin Feuerwehr Prettin : Mehr Anreize fürs Ehrenamt gefordert

Prettin - Es gibt wohl kaum eine andere Beschäftigung, die derart zeitintensiv und langfristig ist und mit einer 24-Stunden-Alarmbereitschaft einher geht, wie die ehrenamtliche Mitarbeit in einer Feuerwehr.
Das hat Ortswehrleiter Mike Lange in der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Prettin festgestellt. Deshalb müsse nach seiner Ansicht dem Feuerwehr-Ehrenamt noch mehr Anerkennung gezollt werden. „Arbeitgeber sollten tolerant sein, der Staat, das Land Sachsen-Anhalt und die Stadt müssen für mehr Anreize sorgen.“
Forderungen an Politik
Vor allem die Förderpolitik des Landes sehe er kritisch. „Es muss doch möglich sein, Fahrzeuge anzuschaffen, die vor Ort benötigt werden und den Gegebenheiten entsprechen.“ Hier gehe es um das Gemeinwohl.
Deshalb müsse die Politik endlich handeln. „Ich habe das Gefühl, dass Politiker aus den Brandkatastrophen in den vergangenen Jahren einfach nichts gelernt haben.“
Diese Ansicht vertritt auch Annaburgs Bürgermeister Klaus-Rüdiger Neubauer (parteilos). Was bringe eine Förderung durch das Land, wenn anschließend zusätzliche und kostenintensive Ausrüstung anzuschaffen ist und letztlich für ein Feuerwehrfahrzeug viel mehr Geld als bei einer zweckorientierten Planung ausgegeben werden müsse.
Die Zahl der Einsätze der Prettiner Feuerwehrleute hat ein kontinuierlich hohes Niveau erreicht, stellt Mike Lange fest. 33-Mal wurde 2019 die Hilfe der Feuerwehrleute benötigt, so bei 16 Bränden und 15 technischen Hilfeleistungen.
Kameradschaftliches Miteinander
Solch eine Dimension wäre vor wenigen Jahren noch nicht denkbar gewesen. Die Basis, um die Herausforderungen zu bewältigen, „bleiben die ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen“.
Ohne sie wäre die Gefahrenabwehr „nicht in dieser Qualität und ganz gewiss nicht in diesem Umfang möglich“. Doch es laufe nicht alles rund in der Stadt, auch das haben die Prettiner schon mehrmals angesprochen.
Schwerpunktthema dabei ist die sogenannte doppelte Einsatzbereitschaft und ein vernünftiges und kameradschaftliches Miteinander, wenn Feuerwehrleute, die in anderen Ortsteilen im Stadtgebiet arbeiten, bei Alarmierungen die dortige Wehr unterstützen.
Deshalb erneuerten die Prettiner ihre Forderung, mit dem Bürgermeister über Probleme zu sprechen. Er erwarte dazu einen Terminvorschlag von der Feuerwehr, sagte am Montag Klaus-Rüdiger Neubauer. (mz)