Ferien in Jessen Ferien in Jessen: Augen in der Bowle und viel Blut

Jessen - Gespenster, Skelette, Vampire und Hexen sind unterwegs. Am letzten Tag der Herbstferien sind 32 Kinder in den Hort der Grundschule „Max Lingner“ gekommen, um in Jessen eine Halloween-Party zu feiern. Gruseln steht dabei im Vordergrund.
Bunte Kostüme
Bereits die ganze Woche über haben sich die Kinder sorgfältig auf Halloween vorbereitet. Sie haben schaurige Dekorationen gebastelt und passende Kostüme gestaltet. Leni Matthes hat ein altes, weißes T-Shirt von ihrem Papa bekommen. Die Zweitklässlerin beschreibt, was auf ihrem Halloween-Gewand zu sehen ist: „Ich habe einen schwarzen Kürbis und ganz viel Blut auf das T-Shirt gemalt.“
Die rote Farbe ist auf nahezu allen Kostümen zu sehen. Auf den Bettlaken und Oberteilen, die Ayla Henschel und Emily Cyrklaff tragen, sind neben „Blutspritzern“ auch Spinnen und Kürbisse zu sehen. Für die Erstklässlerinnen sind es die ersten Ferien, die sie im Hort erleben. Die beiden sind begeistert, dass sie sich als Gespenster verkleiden können.
Lea-Celine Pankrath hat ein „blutverschmiertes“ Tuch um den Hals hängen. Ihr Kostüm setzt sich aus einem Pullover und einer Leggings zusammen, auf dem ein Skelett abgebildet ist. Dazu trägt sie einen Vampir-Umhang. In dieser Kleidung flitzt die Jessenerin über den Schulhof und läuft zielstrebig auf die Spielstände zu. An einer Holzhütte sind zwei Spinnennetze befestigt. Die Kinder sollen die Spinnen so darauf werfen, dass sie im Netz hängen bleiben. Die Krabbeltiere sind schwarze Bommeln aus Wolle, an denen Pfeifenreiniger befestigt sind. Dadurch können sie sich gut in den Netzen verfangen.
Zu der Halloween-Party gehört auch ein Wettkampf, in dem die Mädchen gegen die Jungen antreten. In der ersten Runde „fliegen“ die Kinder über den Schulhof. Mit je einem Besen zwischen den Beinen rennen ein Junge und ein Mädchen im Wettlauf eine Runde. Den Besen übergeben sie an den nächsten Teamkollegen.
Die Mädchen meistern diese Aufgabe schneller als die Jungen. In der zweiten Runde des Wettkampfes balancieren die Teilnehmer einen Knochen aus Gips auf dem Besen. Dabei müssen sie um die anderen Kinder, die als lebende Kegel über den Schulhof verteilt stehen, herumlaufen. Dieses Mal sind es die Jungen, die als Erstes wieder im Ziel sind. Damit geht der Wettkampf unentschieden aus.
Als Belohnung gibt es für die Kinder Knüppelkuchen. Lucy Jähnichen, Betreuerin im Kinder- und Jugendtreff „An der Maxe“, hilft an diesem Tag tatkräftig im Hort. Sie macht den Teig, bestehend aus Quark, Öl, Milch und Mehl, an die Stöcke. Danach können die Kinder das Stockbrot über der Feuerschale backen. Manchmal sind die kleinen Bäcker etwas übereifrig und halten den Stock zu sehr in die Flammen. Die verbrannte Kruste stört die Kinder aber nicht.
Riesiges Buffet
Kulinarisch sind die Mädchen und Jungen bei der Halloween-Feier gut versorgt. „Die Eltern haben viel Essen zubereitet“, sagt Hortleiterin Mandy Bischoff. Erzieherin Rebekka Schulze lobt ebenfalls die Zusammenarbeit mit den Eltern. Im schaurig geschmückten Speisesaal ist ein großes Buffet aufgebaut. Dieses bietet alles, was das Herz begehrt. Auf einem mit Schokolade überzogenen Gugelhupf liegt eine große Spinne aus geschmolzenen Marshmallows.
Bunt gefärbte Kuchenstücke sehen wie Grabsteine aus. Pralinen sind mit Halloween-Motiven verziert. Aus Äpfeln haben die Eltern Gesichter mit schiefen Zähnen geschnitzt. Blickfang ist, im wahrsten Sinne des Wortes, die „Augen-Bowle“. „Nur ein Junge hat sich getraut, die Bowle zu probieren“, berichtet Mandy Bischoff. Das Rezept für das Getränk ist ganz einfach: Traubensaft wird mit Waldmeisterbrause gemischt. Litschis und Weintrauben sind die fruchtigen Einlagen. (mz)

