Fasching in Jessen: Fasching in Jessen: Große Raubkatze in der Heide?

Jessen/MZ - Als Punkt 14 Uhr der Kinderfasching im Hause des „Wir“-Vereins in der alten Jessener Poliklinik beginnen sollte, spielte da zwar die Musik, aber ansonsten war von einer fröhlich vermummten Kinderschar weit und breit nichts zu sehen. Doch die Mitarbeiterinnen des Vereins, die als Betreuerinnen fungieren sollten, waren zuversichtlich. „Die Kinder sind doch noch in der Schule. Die kommen schon noch.“

Und für diesen Fall hatten sie sich aus dem reichlich vorhandenen Kostümfundus, der für kleines Geld jedem offen steht, neu gewandet. Helga Schlenz verwandelte sich in einen Teufel, Silke Schöller in ein Dienstmädchen und Katja Litschewski in einen von oben bis unten glänzenden Zauberer. Bevor sie das taten, hatten sie noch alle Hände voll zu tun, die Räumlichkeiten faschingsmäßig auszuschmücken und kleine Leckereien bereit zu stellen. Schließlich sollten die jungen Feen, Räuber, Löwen und Marienkäfer weder verhungern noch an Durst leiden müssen.

Zuallererst aber bestürmte der Nachwuchs Kathleen, die seinem Aussehen fantasievoll noch den letzten Pinselstrich hinzufügte. So etwas hätte man sich bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi gewünscht. Die Eisprinzessin Hanna Marie Salbenblatt (6), die als erste der 15 Kinder an die Reihe kam, wurde mit ihrer schwungvollen rosa Malerei im Gesicht noch schöner. Da staunte auch ihre Mutter Steffi. Die hatte sich zuvor nicht so recht entscheiden können, ob ihr schwarzes Kostüm mit roten Spinnennetzen drauf nun eine Hexe oder ein Achtbein darstellte. Sie entschied sich aber dann mit viel Humor: „Da bin ich eben eine Hexe, die spinnt.“ Lena Stein war an diesem Nachmittag eine Großkatze mit viel Fantasie: „Ich bin ein Gepard“, meinte sie, „ich kann ganz schnell rennen, so wie mein Lieblingstier.“ Auf die Frage, ob sie schon mal einen richtigen Geparden gesehen hätte, antwortete die Siebenjährige: „Ja, hier in Jessen, im Wald.“ Also, Jägerschaft, wartet hier vielleicht eine neue Aufgabe?