Energieversorger verlässt Jessen
Jessen/MZ/gro. - Der Netzdienstleister der envia Mitteldeutsche Energie AG (enviaM) reagiert mit der Aufgabe des Standorts auf den zunehmenden Kostendruck. "Die Regulierung des Netzes führt zu sinkenden Netzerlösen und steigenden Effizienzvorgaben. Die Folge ist, dass wir Strukturen und Prozesse radikal verschlanken müssen. Nur so können wir Bau, Wartung und Instandhaltung des Netzes weiterhin wirtschaftlich ausführen", erklärte am Donnerstag Dietrich Krippendorf, Geschäftsführer der envia NSG.
Kommunen informiert
Die von Standortschließungen betroffenen Kommunen seien frühzeitig über die Neuorganisation des Netzbetriebs informiert worden, hieß es am Donnerstag. Die 15 Mitarbeiter des Service-Centers in Jessen sind laut Aussagen des Unternehmens weiterhin für die Region zuständig. Trotz der Aufgabe des Standorts in Jessen gelte weiterhin "Service durch Nähe".
Das in der Rehainer Straße 16 angesiedelte Service-Center besteht übrigens seit 1997. Nach seiner Schließung am 7. Januar würden netzspezifische Kundenanfragen durch den Standort Falkenberg, Mühlberger Straße 2 bis 4, Telefon (035365) 470, oder unter der Hotline des Energieversorgers unter 0180 / 2040506 beantwortet.
Stark reduziert
Die Neuorganisation des Netzbetriebs tritt zum 1. Januar 2008 in Kraft. "Statt der 68 wird es künftig nur noch 26 Standorte im Netzgebiet geben. Die Geschäftsbereiche schrumpfen von acht auf fünf, Hoch-, Mittel- und Niederspannung bilden eine Einheit. "Statt vom Betriebsstandort starten die für den Netzbetrieb zuständigen Mitarbeiter ihren Arbeitstag vom Wohnort. Ihren Auftrag erhalten sie nicht mehr persönlich vom Vorgesetzten, sondern zu Arbeitsbeginn elektronisch per Bordcomputer im Dienstwagen aus einer der vier regionalen Zentralen", wurde die Verfahrensweise erläutert.
Laut Energieversorger ein Fortschritt, der Zeit und Geld spare: "Mit der Neuorganisation des Netzbetriebs sind wir Vorreiter unter den Netzbetreibern in Ostdeutschland", äußerte Dietrich Krippendorf.