Veranstaltung "Elbaue-Rennen": Hunderte Radsportler zieht es nach Klöden

Klöden - Mit so einem Ansturm hatte selbst Michael Schurig nicht gerechnet. Über 400 Meldungen lagen für das neunte „Elbaue-Rennen“ in Klöden am Samstag vor. Und nahezu alle, die kommen wollten, kamen auch (430).
Der Nachwuchstrainer des Jenaer Radclubs, der das Ganze stets zum Abschluss des Trainingslagers der Thüringer in deren Osterferien organisiert, freute sich einerseits sehr über die große Resonanz. Andererseits meinte er am Samstagvormittag: „Das stresst schon. Ich bin heute früh um halb sieben raus. Aber das erstmals wirklich so viele zu unserem Rennen kommen, hat sicherlich zwei wesentliche Gründe.“
Erster Termin für alle
Zum einen sei durch das zeitige Osterfest das „Elbaue-Rennen“ für nahezu alle Radsportvereine vornehmlich in den neuen Bundesländern der allererste Termin für einen Wettkampf. „Hier geht es heute noch nicht um Punkte für diverse Meisterschaften. Aber nach der langen Winterpause können alle Radsportler erstmals raus auf die Straße und unter realen Wettkampfbedingungen testen, wo der jeweilige Leistungsstand liegt.“
Und mit einem Blick zum strahlend blauen Himmel stellte Schurig andererseits fest, „dass uns heute zweifelsfrei das Wetter in die Karten spielt. Die Sonne lacht, die Leute sind gut drauf, da macht es gleich doppelt so viel Spaß, sich aufs Rad zu schwingen“.
Das tolle Frühlingswetter trug natürlich enorm viel dazu bei, dass das Rennen und das Drumherum schon so etwas wie Volksfestcharakter bekamen. In erster Linie waren es natürlich Aktive, deren Betreuer und Eltern, die den kleinen Jessener Ortsteil bevölkerten.
Aber auch etliche Zuschauer aus nah und fern zog es an den Rundkurs, der von Klöden aus über Rettig und zurück führte. Und wo überall die Leute herkamen?! Da genügte schon der kurze Blick auf die Nummernschilder, um das zu erkennen. Berlin, Brandenburg, Thüringen, selbst Zuschauer aus Nürnberg hatten sich einen Platz gesichert.
Um alle kümmerten sich auch sehr viele Einheimische. Denn ganz allein würden es die Gäste aus Jena nicht schaffen, den Tag des Rennens erfolgreich zu gestalten. Da ist beispielsweise der Heimatverein Klöden. Dessen Mitglieder sind seit Anbeginn dabei, wachen über einen ganz wichtigen Bestandteil: die morgendliche Verpflegung.
Dafür wird immer ein großes Zelt am Parkplatz vor dem Schießstand errichtet. Und wie Gudrun Hennig zu berichten wusste, glühen in Vorbereitung auf den Tag die Backöfen im Ort. „15 große Bleche mit Kuchen haben wir gebacken. Wir wollen doch, dass sich alle wohlfühlen.“
Selbst begeisterte Fahrerin
Gudrun Hennig findet es übrigens klasse, dass seit so vielen Jahren immer was los ist in Klöden. „Es ist doch ansonsten eher ruhig bei uns. Mit dem Rennen kommen so viele Leute zu uns, die mal sehen können, wie schön wir es hier haben.“ Und da Hennig selbst eine leidenschaftliche Radfahrerin ist, kann sie sich für das Rennen ohnehin sofort begeistern.
In diesem Jahr hatte der Heimatverein sogar noch einiges mehr zu tun. Die freiwillige Feuerwehr, ansonsten immer mit vor Ort, hatte dieses Jahr einen nicht verschiebbaren Ausbildungstermin. Und daher wurde auch der Getränkeverkauf an den Heimatverein weiterdelegiert.
Gleich neben dem Frühstückszelt dampfte am Mittag die Gulaschkanone, die Schützen hatten die Toilettenanlage ihres Schießstandes geöffnet. Quasi halb Klöden war mit auf den Beinen, um dieses Großereignis im Ort zu unterstützen.
Übrigens erfolgten am Samstag Wertungen in zehn Einzelwettbewerben, von den Jüngsten bis zum Jedermann-Rennen am Nachmittag. Wie zu hören war, gab es keine Unfälle auf und an der Strecke. (mz)
