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Einschulung Einschulung: Willkommen an Bord!

Von Detlef Mayer 01.09.2013, 20:12
Die Klassenstufe drei sorgt bei der Zusammenkunft in der Turnhalle für ein buntes Programm. Hier geht es gerade mit dem Schulbus auf Tour.
Die Klassenstufe drei sorgt bei der Zusammenkunft in der Turnhalle für ein buntes Programm. Hier geht es gerade mit dem Schulbus auf Tour. mz Lizenz

Jessen/MZ - Markus hat keine Hausaufgaben gemacht. „Das werde ich wohl deinem Vater sagen müssen“, reagiert die Lehrerin darauf. Doch Markus winkt ab: „Das hat keinen Zweck, der macht sie mir auch nicht.“ Das ist ein Witz! Er gehört in das kleine, aber pfiffige Programm, das die Drittklässler der Jessener Max-Lingner-Grundschule am Sonnabendvormittag als Willkommensgruß für die Abc-Schützen aufführen. 68 sind es diesmal und sie haben gewiss nicht vor, gleich zu Beginn ihre Hausaufgaben zu vergessen.

Voller Tatendrang

Vielmehr sind sie voller Vorfreude auf den neuen Lebensabschnitt und bei aller Aufregung doch voller Tatendrang. So gibt es in der proppenvollen Turnhalle, die zum Festsaal umfunktioniert wurde, ein vielstimmiges lautes „Ja“ als Antwort auf die Frage von Schulleiterin Heidrun Dinda, ob die Neueinsteiger auf „unserem Schulschiff mitfahren wollen“.

In dem Seefahrer-Bild, das die Drittklässler am Ende ihres Darbietungsreigens mit dem Lied „Uns’re Schule hat keine Segel“ vorgeben, bleibt Heidrun Dinda bei ihren Worten an die Abc-Schützen auch. Sie stellt sich den Mädchen und Jungen als Kapitän vor und ihre Stellvertreterin Silke Schramm als Ersten Offizier. Außerdem gebe es auf dem Schiff noch die Steuermänner, „das sind eure Klassenlehrer“. Damit ist die Kennenlern-Runde jedoch nicht zu Ende. Auf den Kompass - der Stundenplan, „er liegt heute schon auf euren Plätzen in den Klassenräumen“, verweist sie ebenso wie auf die Bordbücher - jene „Schmöker“, die man braucht, um Rechnen, Lesen und Schreiben zu lernen.

Bestens vorbereitet

Aber die Kleinen mit den großen Ranzen sind gut vorbereitet auf die kommende „Schifffahrt“. Sie bestätigen der Schulleiterin alle, dass sie schon bis zur Zehn zählen können. Und rückwärts klappt’s ebenfalls, wie einer der Abc-Schützen sofort und deutlich hörbar demonstriert. Wer so fleißig bei der Sache sei, dürfe sich, wie Frau Kapitän erklärt, auch auf den Landgang - die großen Ferien, von denen es zwei im Unterrichtsjahr gibt - freuen. „Ihr seid jetzt die Leichtmatrosen auf unserem Schiff“, begrüßt Heidrun Dinda die Erstklässler an Bord und versucht gleichzeitig, ihnen ein wenig die Scheu vor dem noch Unbekannten - auch wenn „einige von euch in den Sommerferien schon den Schulhort besucht haben“ - zu nehmen: „Hier gibt es noch andere, erfahrene Matrosen an eurer Seite. Das sind die Schüler der zweiten, dritten und vierten Klassen.“ Und den Müttern und Vätern, die sie bereits jetzt auf die erste Elternversammlung am 10. September aufmerksam macht, wünscht sie wie sich und ihren Pädagogen-Kollegen ganz seemännisch „immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel“.

„Wir waren auch mal so neu, wir waren auch mal so scheu“, reimen die Drittklässler und schieben für die neuen Mitschüler gleich noch einen heißen Tipp nach: „Ihr braucht bloß fleißig und gut zu sein, dann geht die Sache von ganz allein.“ Es folgen noch weitere kunstvoll verpackte Hilfestellungen, zum Beispiel in dem Gedicht „Die meisten Bücher sind schön bunt“, mit dem die jungen Akteure querbeet die Schulutensilien vorstellen. „Ich bin das Fräulein Federmappe mit einer große Lederklappe“, heißt es da oder: „Der große Ranzen kommt zum Schluss, der alle Dinge schlucken muss.“

Apropos Schluss. Wer das Einschulungsgeschehen an der „Maxe“ zu Hause noch mal in aller Ruhe nachvollziehen möchte, für den lässt die Schule eine DVD anfertigen. Drei Filmer haben die Feierstunde, den ersten Abstecher in die Klassenräume und das abschließende Stürmen der Zuckertütenbäume aus unterschiedlichen Perspektiven festgehalten.

Bleibt nur, sich mit einem Lächeln auf den Lippen der kecken Feststellung der Drittklässler anzuschließen: „Die Schule ist ein Wunderhaus, dumm geht man rein, schlau kommt man raus!“