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Einer für alle und alle für einen

Von H.-Dieter Kunze 20.03.2005, 16:35

Annaburg/MZ. - Während die Feuerwehr Annaburg immer älter werde, blieben die Mitglieder eher jung. Das Durchschnittsalter liegt bei 45 Jahren. "Die Einsatzkräfte mit der richtigen Mischung von jung und wild bis zur Erfahrung sind im Durchschnitt 37 Jahre alt", so Ronald Thäle. Kurz dahinter liegt in der Statistik die Frauen-Löschgruppe mit 39 Jahren, mit etwas größerem Abstand die Alters- und Ehrenabteilung. 43 Mitglieder zählt die Freiwillige Feuerwehr Annaburg einschließlich der Ehrenabteilung derzeit. Elf davon sind Jugendliche, fünf Frauen. Für die gelte nach wie vor die Losung: "Einer für alle, alle für einen", so Ronald Thäle.

In diesem Jahr mussten die Kameraden schon zu fünf Einsätzen ausrücken. Das Spektrum reichte dabei von der Neutralisierung einer Ölspur bis hin zur Bekämpfung eines Brandes an der Fachwerkscheune im Stadtzentrum (die MZ berichtete).

Ronald Thäle ließ in seinem Bericht die Entwicklung des Feuerlöschwesens in Deutschland Revue passieren. Das gäbe es schon seit Jahrhunderten, aber Feuerwehren gründeten sich erst ab 1850, stellte er fest. Im gleichen Jahr habe der "Geheime Obergraf" Kühn aus Meißen eine Feuerlöschdose, Vorläufer der Feuerlöscher, erfunden. Thäle zeigte sich sehr belesen und erinnerte an den Berliner Branddirektor Witte, genannt "der Major". Seine "Feuertaufe" im wahrsten Sinne des Wortes habe er beim größten Hotelbrand, im "Kaiserhof" Berlin, erlebt. Das sei in Deutschland die Geburtsstunde von Löschzügen gewesen.

Annaburgs Bürgermeister Erich Schmidt dankte in einer kurzen Ansprache allen Kameradinnen und Kameraden für ihre stete Einsatzbereitschaft und deren Angehörigen, vor allem den Frauen, für das Verständnis in Bezug auf das Ehrenamt. Gemeinsam mit dem Wehrleiter gratulierte er Jürgen Fiedler zur Beförderung zum Feuerwehrmann und überreichte die Ernennungsurkunde.

Nach dem kalten Büfett legte DJ Lutz "heiße Scheiben" auf und das Stiftungsfest fand einen gemütlichen Ausgang - ohne Alarm.