Eine Sonnenuhr tickt nicht Eine Sonnenuhr tickt nicht: Wettergarten an der Prettiner Grundschule eröffnet

Prettin/MZ - Sommerliche Temperaturen haben sich die Prettiner Grundschüler zur Einweihung ihres Wettergartens zwar gewünscht, doch entweder war das Daumendrücken etwas zu kräftig oder jemand hat an der nagelneuen Sonnenuhr „gedreht“. Fakt ist: Petrus meint es etwas zu gut und schickt eine Überdosis von Sonnenstrahlen nach Prettin. Zum Glück lagert noch ein ansehnlicher Vorrat Käppis in der Schule, der für viele Kinderköpfe reicht. So können die Mädchen und Jungen die viele Male geprobten Gartenlieder und –gedichte vortragen.
Das Programm wird zu einem stimmungsvollen Dankeschön an alle, die sich für den Bau des Wettergartens eingesetzt haben. Den klangvollen Höhepunkt präsentiert die Akkordeon-Gruppe. Trotz der Hitze spielen die Schüler fehlerfrei und virtuos. Zur Feier des Tages erklingt sogar Beethovens „Freude schöner Götterfunken“. Der Applaus ist gewaltig.
„Wir freuen uns, dass wir heute unseren Wettergarten eröffnen können – großen Anteil daran haben der Stromversorger Envia-M und die Firma Rehain aus Prettin“, bekundet Schulleiterin Susan-Sylvie Ebermann. Etwa 100 Gäste bevölkern die kleine Freilichtbühne im Schulhof, darunter viele Eltern. Sie wurden von ihren Kindern in den vergangenen Monaten regelmäßig unterrichtet, wie die Arbeiten vorangehen. Besonders Annett Krahlisch und die 13 Mädchen und Jungen, die in ihre Schulgarten-Arbeitsgemeinschaft kommen, verdienen großes Lob. Auch die anderen Lehrerinnen, Eltern sowie die Mitglieder des Fördervereins haben tatkräftig bei Arbeitseinsätzen mitgeholfen.
Anlage lockt neugierige Kinder und Erwachsene
Angesichts so vieler Gartenfreunde bemerkt Ebermann: „Viele Muttis und Vatis erinnern sich noch an ihren Schulgarten-Unterricht. Dafür gab es damals sogar Noten.“ Mittlerweile erlebten Schulgärten vielerorts eine Renaissance. „Wir in Prettin haben unsere Anlage mit Hilfe der Arbeitsgemeinschaft und zahlreicher Helfer immer aufrechterhalten.“
Weil die Fläche für jetzige Verhältnisse viel zu groß sei, habe man überlegt, einen Teil des Gartens sinnvoll umzugestalten. Die Idee des Wettergartens überzeugte schließlich. Sein Bau hat mehrere Monate in Anspruch genommen. Unmittelbar am Eingang – neben dem Vogelschutzturm gelegen – lockt die Anlage neugierige Kinder und Erwachsene geradezu an.
Die jungen Pflanzen brauchen natürlich noch eine Weile, bis sie ihre volle Wirkung entfalten. Dagegen können Regenmesser, Thermometer, Sonnenuhr und der Wetterhahn ab sofort von den Schülern genutzt werden. „In der dritten Klasse sind meteorologische Beobachtungen sogar Inhalt des Sachkunde-Unterrichts“, zeigt Annett Krahlisch auf.
Unter den zahlreichen Gästen des Einweihungsfestes sind auch künftige Abc-Schützen. Leonie Schulze und Katie Ziehe interessieren sich am meisten für die Sonnenuhr. Andere Kinder stellen fest, dass sie nicht tickt und auch keine Klingel hat. Sie lassen sich erklären, warum dieser Zeitmesser trotzdem genau funktioniert – zumindest so lange die Sonne scheint.
In Anbetracht der Temperaturen verzichtet der Förderverein darauf, Knüppelkuchen am Lagerfeuer zu backen. Dafür ist die Kuchentafel umso reichlicher bestückt. Wer möchte, kann Windlichter basteln oder mit den Frauen vom „Wir“-Verein Kräuteröl herstellen.
