Bundeswehr Bundeswehr : Stählerner Falke in Holzdorf

Holzdorf - Die Landung einer Douglas A-4 Skyhawk (Himmelsfalke) auf dem Fliegerhorst Holzdorf, eines Jagdbombers, der 1954 seinen Erstflug erlebte und für den Einsatz auf Flugzeugträgern konzipiert wurde, war kein neues Ereignis. Allerdings verblieb die Maschine erstmalig für mehrere Tage am Fliegerhorst und könnte schon bald ein häufiger Gast sein.
Vertrag über fünf Jahre
Hintergrund ist, dass das kanadische Unternehmen Discovery Air Inc. seit Januar 2015 mit sieben Maschinen des Typs Douglas A-4 Skyhawk schnelle Flugzieldarstellung für die Bundeswehr fliegt. Einen entsprechenden Vertrag darüber mit einer Laufzeit von fünf Jahren vereinbarten das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr sowie ein Tochterunternehmen von Discovery Air, nämlich Discovery Air Defence Services Inc. (DADS).
Der Auftragswert beträgt rund 44 Millionen Euro. Um ihren Auftrag zu erfüllen, starten die Skyhawk unter anderem von deutschen Flugplätzen. Am Steuer sitzen ehemalige Bundeswehrpiloten wie Major a.D. Raimund Lendermann, ein ehemaliger Tornadopilot der Luftwaffe, der seit 2006 die A-4 Skyhawk fliegt und mittlerweile weit mehr als 1000 Stunden auf diesem Muster absolviert hat.
Die Wartung der in Holzdorf gelandeten Maschine übernahmen kanadische und amerikanische Zivilisten. In der Luft agieren die Maschinen als Zieldarstellung für die Jagdgeschwader der deutschen Luftwaffe oder Einsatzführungsdienste wie das CRC (Luftkampfführungsanlage) in Schönewalde. Das ermöglicht es deutschen Soldaten, vermeintliche Ernstfälle durch Unterstützung eines realen Zieles zu trainieren.
„Meistens stellen wir die Bomber dar, die es abzufangen gilt“, erläutert Lendermann. Zwar verfüge die A-4 über kein Radar oder andere Sensoren. „Aber wir bekommen von den Jägerleitoffizieren genug Informationen, um auch mal einer simulierten Luftkampfrakete erfolgreich ausweichen zu können.“
Cockpit modernisiert
Was für den Skyhawk spricht, ist seine Wendigkeit, zuverlässige Technik, sowie ein relativ geringer Wartungsaufwand. Trotz seines hohen Alters verfügt der Jet noch immer über etliche Qualitäten. Zudem wurde jüngst das Cockpit modernen Gegebenheiten angepasst und mit aktueller Avionik ausgerüstet. Dafür notwendige Tests und Qualifizierungen führte eine der Maschinen unlängst nach Holzdorf.
Darüber hinaus wurden am Standort Luftfahrzeugtechniker der hier ansässigen Lufttransportgruppe in die Abfertigung dieses Luftfahrzeugtyps eingewiesen, um bei einem erneuten Besuch bestmöglich die technische Flugvorbereitung zu unterstützen. Von dem Flugzeugtyp wurden 2960 Exemplare gebaut. Die letzte A-4 Skyhawk lief am 27. Februar 1979 vom Band.
Durch sein qualifiziertes Trainingsangebot im Bereich der Luftwaffenausbildung hat sich DADS weltweit einen Ruf als militärischer Premiumdienstleister erworben. Discovery Air fliegt insgesamt 160 Flugzeuge verschiedener Typen und beschäftigt derzeit 850 Mitarbeiter. Neben militärischen Dienstleistungen wie der Zieldarstellung bietet die Firma mit ihren Töchtern auch Hubschraubermissionen, Luftrettung und Luftkrankentransport, Charterservice und eine Reihe weiterer logistischer und flugtechnischer Dienstleistungen an. (mz)