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Bezirksoberliga Schach der Herren Bezirksoberliga Schach der Herren: Herzschlagfinale in Stunde der Wahrheit

06.02.2002, 16:00

Annaburg/MZ. - In der Bezirksoberliga Schach schlug den Männern des SSC Annaburg in der sechsten Runde bei der TSG Wittenberg die Stunde der Wahrheit. Nur bei einem Sieg hatten die Gäste realistische Chancen, den Abstieg doch noch zu entgehen.

Fast drei Stunden dauerte es dann, ehe die erste der acht Partien beendet war. Michael Enigk sorgte für die Gästeführung. Wenig später einigten sich Frank Mißbach und Sebastian Beer am Spitzenbrett sowie Mario Breite und Christin Burisch am zweiten Brett auf ein Remis. Nach dem Sieg von Heiko Simon am fünften Brett lagen die Gäste mit 3:1 vorn. Vier Stunden waren bereits vergangen. Weitere 20 Minuten später verkürzte die TSG auf 3:2. Sabine Gattig setzte den Annaburger Mannschaftsleiter im 47. Zug matt. Fast fünf Stunden dauerte es, ehe die Wittenberger Fabian Köppe und Kerstin Burisch einsehen mussten, dass der Punkteabstand nicht weiter zu verkürzen war. Für Dirk Helbig, der im Turmendspiel zwei Bauern weniger hatte, sicher etwas glücklich. Anders bei Ersatzspieler Gregor Heyne: Die Stellung der Figuren ließ wahrlich keine Siegchancen für beide Spieler zu.

Nun lagen alle Hoffnungen der Lutherstädter bei der erst 13-jährigen Julia Herkt. Und wie das Ausnahmetalent auch noch nach fast fünf Stunden aufopferungsvollen Kämpfens zu Werke ging, war beispielhaft und vorbildlich. Im Zeitnotkrimi gewann Julia sogar noch die Dame, und die Moral der sieben zuschauenden Gäste sank auf den Nullpunkt. Doch, als schon alles verloren schien, bemerkte André Breite, dass bei der TSG-Spielerin das Blättchen gefallen war. 60 Sekunden hatte der Annaburger noch, was den Mannschaftssieg in letzter Sekunde bedeutete. Trotzdem bleiben die Annaburger mit nun fünf Mannschaftspunkten Vorletzter, allerdings punktgleich mit dem Siebten und dem Achten. Ein Kompliment dennoch dem Gastgeber. Die jüngste Mannschaft der Bezirksoberliga, 50 Prozent davon sind Mädchen, zog sich achtbar aus der Affäre.