Behinderte Menschen: Behinderte Menschen: Platz gesucht für eine Gruppe der Werkstatt

Seyda/Jessen/MZ/may - Die Gesprächsrunden zur 40-Stunden-Beschäftigungszeit in der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) des Augustinuswerks werden fortgesetzt. Sie stellen den Versuch dar, bezüglich der vom Wittenberger Augustinuswerk zum 1. April um fünf Wochenstunden aufgestockten Beschäftigungszeit Regelungen zu finden, mit denen alle involvierten Seiten leben können. Besonders Eltern bzw. Betreuer von Behinderten, die die Jessener Zweigwerkstatt des Ausgustinuswerks besuchen, lehnen die 40-Stunden-Beschäftigungswoche ab, in der sie eine zu große Belastung für ihre Schützlinge sehen. Der nächste Beratungstermin zu diesem Problemkreis findet am Dienstag, 24. Juni, statt. Matthias Monecke, Vorstand vom Augustinuswerk, lädt dazu um 17 Uhr in die Jessener WfbM ein.

Ein Ansatz zur Verbesserung der Situation (hinsichtlich Verkürzung bzw. Wegfall von Fahrzeiten) war der Gedanke, auf dem Diest-Hof in Seyda, aus dieser Einrichtung sind über 20 Bewohner in der Jessener Werkstatt beschäftigt, eine Außengruppe der WfbM einzurichten. Diest-Hof-Leiter Andreas Gebhardt fasste im Vorfeld der anstehenden Gesprächsrunde noch einmal den Sachstand in dieser Angelegenheit zusammen: „Am 12. Mai besuchte Matthias Monecke, Vorstand des Augustinuswerks e.V., den Diest-Hof Seyda, um gemeinsam mit mir Ansätze für eine Außenarbeitsgruppe oder Außenarbeitsplätze auf dem Diest-Hof zu besprechen. Das Gespräch gestaltete sich konstruktiv und zielorientiert, um eine Lösung für die Menschen mit Behinderungen auf dem Diest-Hof zu finden.“

Nach der Begehung der Gebäude wie des „Grünen Hauses“ und des leerstehenden einstigen „Rüstzeit- heims“ sei recht schnell klar geworden, dass hier keine kurzfristige Lösung zu finden ist. Fachplaner prüften derzeit die Realisierung auf dem Gelände, da die Auflagen für eine Werkstattzulassung einiges erforderten, z.B. 300 Quadratmeter Nutzfläche sowie Duschräume, Aufenthalts- und Ruheräume und ähnliches.

Die Finanzierung der Umbauarbeiten sei noch nicht geklärt. Nach Investitionsmöglichkeiten werde gemeinsam weiter gesucht. Matthias Monecke habe angeboten, die entsprechend der Rahmenbedingungen sanierten Räumlichkeiten langfristig zum ortsüblichen Mietzins anzumieten. Andreas Gebhardt: „Ich habe eingeworfen, dass der Diest-Hof aus eigener Kraft nicht in der Lage ist, die Räumlichkeiten entsprechend zu sanieren.“ Daher habe man sich entschieden, zusätzlich nach geeigneten Gewerbeflächen in Seyda Ausschau zu halten.

Ziel sei, die Fahr- und Wegezeiten zu verkürzen und dadurch mehr Freizeit für die Behinderten zu gewinnen. „Alle Beteiligten wollen durch diese konstruktive Zusammenarbeit die Belastungen für die schwächsten Beschäftigten der WfbM reduzieren.“

Hinweise zu möglichen Räumen für eine Außengruppe mit circa 20 Plätzen in Seyda nehmen das Augustinuswerk in Wittenberg (Telefon 03491/4 17 70) oder der Diest-Hof Seyda (Telefon 035387/70 10) gern entgegen.