Ausbildung in Jessen Ausbildung in Jessen: David Schmidt meisterlich im Beruf

Jessen/MZ - Inzwischen sitzt er schon auf der nächsten Schulbank. Bis August möchte David Schmidt für die Meisterprüfung firm sein. Der Abschluss als Kfz-Meister wäre dann bereits der dritte Abschluss nach Ende der allgemeinen Schulausbildung. In der Meisterschule, die der 26-jährige Jessener seit Jahresbeginn besucht, sitzt er inzwischen mit einem besonderen Dokument in der Tasche. Anfang April wurde der junge Mann Landessieger in seiner Berufssparte Kfz-Mechatroniker. Seine Lehre hatte er zuvor schon als bester Geselle im Bezirk der Handwerkskammer abgeschlossen.
Den Leistungswettbewerb im Handwerk „Profis leisten was“ gibt es bereits seit 1951. Seine Ziele bestehen unter anderem darin, die Vorzüge der betrieblichen Ausbildung herauszustellen, die Ausbildungsleistungen des Handwerks darzustellen, begabte Lehrlinge und junge Gesellen besonders zu fördern. Dem diesjährigen Ausscheid in Möckern stellten sich insgesamt sechs. Der Wittenberger Georg Börner wurde Dritter und besucht derzeit gemeinsam mit David Schmidt die Meisterschule.
„Profis leisten was“, so das Motto des vom Deutschen Handwerk ausgeschriebenen Wettbewerbes, der in Möckern bei Magdeburg stattfand. Mehrere Stationen, die es durchaus in sich hatten, musste David Schmidt dabei absolvieren. „Die Aufgaben waren alle ziemlich praxisnah“, schilderte er im Nachhinein der MZ. Dabei waren nicht allein die Fehler an Fahrzeugen zu finden und zu reparieren. Auch der Weg, die Systematik der Fehlersuche, war durch die Wettbewerbsteilnehmer zu protokollieren. Die Prüfer wollten eben sicher sein, dass die Fehler nicht nur durch Zufall gefunden wurden, kommentiert dies Schmidt.
Faible für Computertechnologie
Schon seit seiner Jugend beschäftigt sich der großgewachsene, schlanke junge Mann mit Technik. Sein Faible für die Computertechnologie besiegte anfangs allerdings das fürs Auto. Und so lernte David Schmidt erst einmal IT-Systemelektroniker bei der Telekom. Da sein Vater sich 2005 mit einer Werkstatt („Auto Check Benno Schmidt“) selbständig gemacht hatte, blieb für Sohn David die Beschäftigung mit der motorisierten Technik nebenher jedoch immer präsent. Er absolvierte in der Werkstatt Praktika und half am Wochenende dort auch regelmäßig aus.
Als das Kommunikationsunternehmen, bei dem er arbeitete und nach dem Wehrdienst wieder anfangen wollte, ihn durch Strukturänderungen an den Schreibtisch „fesseln“ wollte, zog David Schmidt die Bremse und entschied sich letztlich doch fürs Kfz-Handwerk. Was für ihn noch einmal eine neue Lehrzeit bedeutete. Die IT-Ausbildung wurde ihm sogar angerechnet, so dass er bereits nach zwei statt dreieinhalb Jahren Ausbildung Kfz-Mechatronikergeselle war. Der Beste, wie schon gesagt, in seinem Jahrgang. Dass ihm seine IT-Ausbildung vor allem an den hochmodernen Autos gute Dienste leistet, ist für ihn ein nicht zu verachtender Nebenaspekt seines Metierwechsels. „Schon die interne Kommunikation im Auto wird immer komplexer“, meint David Schmidt. Dazu kommt in steigendem Maße noch die Kommunikation nach draußen, bestätigt er eine Bemerkung der MZ. Zwar liegt die nahe Zukunft der Weiterentwicklung der Kraftfahrzeuge aus seiner Sicht eher in der Hybridtechnologie, also in der Regel dem Zusammenwirken von Elektro- und Verbrennungsmotoren. „Da spielt die Hochvolt-Schiene eine große Rolle“, sagt er und bedeutet, dass er da durch seine Vorausbildung ebenfalls schon gute Grundlagen hat. Die reine Elektro-Antriebstechnik scheitere immer noch an der ungenügenden Speichermöglichkeit von Energie. Und so ist es nicht das Schrauben an den Fahrzeugen an sich, das den Beruf für ihn interessant macht. Seine Prämisse ist: „Ich brauche die Verbindung von Kopf und Händen.“ Soll heißen, immer dann, wenn sich ein Fehler nicht gleich offenbart, fühlt sich David Schmidt umso mehr herausgefordert. Dann sucht er systematisch so lange, bis er ihn gefunden hat.
Teilnehmer bei Bundeswettbewerb
Für ihn schließt das ein, sich auch nach der Meisterschule ständig weiterzubilden. „Gerade, weil sich in diesem Sektor im Moment vieles sehr schnell entwickelt“.
Seine theoretischen Kenntnisse und praktischen Fertigkeiten kann David Schmidt übrigens noch einmal einer strengen Bewertung unterziehen. Als Landessieger ist er bereits als Teilnehmer für den Bundeswettbewerb des Deutschen Handwerkes gesetzt. Der findet wahrscheinlich im Herbst statt. Ein Ort steht seines Wissens noch nicht fest. Aber er möchte seine Kenntnisse und Fertigkeiten auf Bundesebene noch mal beweisen.