Aus dem Gemeinderat Aus dem Gemeinderat: Vertragspapier für Gang nach Jessen
Linda/MZ. - Der Lindaer Entwurf des Gebietsänderungsvertrages mit Jessen, der Ort verfolgt ja weiterhin die Eingemeindung in die Stadt zum Jahre 2004, beschäftigte bei der Ratssitzung am Donnerstag in der Gaststätte Schütze die Abgeordneten und Bürger.
Das in der Diskussion befindliche Papier wurde in der vorausgegangenen geschlossenen Beratung erarbeitet und lag am Donnerstag in Kopien zur Einsichtnahme für interessierte Einwohner aus. "Heute wird noch nichts beschlossen. Die Bürger können noch Hinweise einbringen", machte Bürgermeister Steffen Fischer den Vorbereitungsstand des Vertrages deutlich. In einer weiteren geschlossenen Tagung werde der Rat sich dann abermals mit dem Werk befassen.
In den Entwurf hineingepackt wurden von den Lindaern neben anderem alle ihrer Meinung wichtigen örtlichen "Errungenschaften", für die sie einen Fortbestand, bzw. die Gültigkeit über den Anschluss an Jessen hinaus wünschen. Darunter ist natürlich der Weiterbetrieb der Lindaer Abwasserentsorgung zu finden, die in dem Dorf auf Vereinsbasis organisiert wurde. Am Donnerstag kam zusätzlich die Anregung, Bestandsschutz für die Straßenausbaubeiträge im Ort festzuschreiben. Eventuellen Nachforderungen, später vielleicht von der Stadt Jessen erwogen, solle so vorgebeugt werden, hieß es.
Steffen Fischer informierte die Versammlung im Weiteren, dass es neben dem eigentlichen Gebietsänderungsvertrag noch ein internes Absprache-Papier mit Jessen geben werde, in dem man die weniger bedeutenden Aspekte des Zusammengehens regele.
Einem speziellen Kapitel des Anschlusses an Jessen wendete sich die Runde in der Bürgerfragestunde zu. Was wird aus der Trinkwasserversorgung, die der Ort mit dem Bezug des Wassers aus Herzberg und der Verteilung über ein eigenes Netz (vom Wasserzweckverband abgekauft) noch vor der Abwasserentsorgung selbst in die Hand genommen hat. 1995 löste sich Linda dazu aus dem WZV Elbe-Elster-Jessen heraus, und das Dorf will mit der Eingliederung nach Jessen nicht auf dieses Kapitel Selbstständigkeit verzichten. Nach Rücksprachen mit Rechtsberatern und der Kommunalaufsicht scheint es da nur eine praktikable Möglichkeit zu geben, Leitungsnetz und Versorgungsauftrag müssten an die bestehenden Abwasservereine übergeben werden. Eine letzte Prüfung der Kommunalaufsicht dazu steht aber noch aus.