1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Jessen
  6. >
  7. Antik- und Trödelmarkt in Jessen: Antik- und Trödelmarkt in Jessen: Nach langer Corona-Pause geht es weiter

Antik- und Trödelmarkt in Jessen Antik- und Trödelmarkt in Jessen: Nach langer Corona-Pause geht es weiter

Von Frank Grommisch 05.09.2020, 07:44
Aus Köthen ist Annett Erbe nach Jessen gekommen. Bis zum Sonntag bietet sie ihre Waren an.
Aus Köthen ist Annett Erbe nach Jessen gekommen. Bis zum Sonntag bietet sie ihre Waren an. F. Grommisch

Jessen - Nach mehr als einem halben Jahr macht der Antik- und Trödelmarkt wieder mal Station in Jessen. Die coronabedingte Zwangspause ist vorüber, freut sich Markus Börner vom Unternehmen „V. & M. Veranstaltungen“ aus Köllitsch im Nachbarkreis Nordsachsen. Es sei ein Lichtblick, dass jetzt wieder gehandelt werden kann. Begonnen hat der Familienbetrieb das Veranstalten von Märkten im August in Herzberg, jetzt steht bis zum Sonntag Jessen an, jeweils in der Zeit von 9 bis 17 Uhr.

Auf eine Wiederholung der Wetterkapriolen vom Februar haben die Organisatoren kein Interesse. Da war das Wetter so ungünstig, dass abgebrochen werden musste. Neben kräftigem Regen war dann auch noch Sturm angesagt. Der kam zwar nicht, wie André Börner ergänzt, aber aus Sicherheitsgründen musste dennoch reagiert werden. Das Gros der Händler baute bereits am Sonnabend ab. Am Sonntagvormittag war dann der Platz leer.

Größere Abstände

Sicherheit ist jetzt auch ein dominierendes Thema in diesen Corona-Zeiten. Desinfektionsmittel steht am Zugang. Die Händler sind weiter auseinander postiert, die Laufwege dazwischen breiter, um ohne Probleme die Abstandsregeln einhalten zu können. Höchstens 1.000 Leute dürfen gleichzeitig auf dem Platz sein. Als Börners das sagen, lacht ein Händler am Nebenstand. Solch einen Zuspruch würde er sich wünschen.

Hinter den Veranstaltern und den Händlern liegen harte Zeiten. Nichts ging mehr über mehrere Monate. „Wir haben gar nichts gehabt“, sagt Markus Börner, außer viel Zeit. Corona-Förderung hatten sie beantragt und auch etwas bekommen. Aber bei so einem kleinen Familienbetrieb fallen die Zuwendungen nicht hoch aus, fügt er an.

Die privaten Ersparnisse seien weg. Denn die Kosten liefen ja weiter. Der Imbisswagen wurde in Zeiten des Stillstands verkauft. Es habe keinen Sinn gemacht, ihn über Monate ungenutzt stehen zu lassen. Die Versorgung der Marktgäste wird jetzt mit Hilfe von anderen Anbietern abgesichert.

Große Planungen seien derzeit nicht möglich. Keiner wisse, wie sich die Situation entwickele. „Wir hangeln uns von Monat zu Monat.“ Für den Oktober ist Urlaub geplant. Das war schon vor Corona erfolgt. Börners hoffen, dass sie ihn antreten können und nichts dazwischen kommt.

Hoffen auf Zuspruch

Doch jetzt freuen sie sich erst mal auf die Kundschaft aus Jessen und Umgebung. Vom erwähnten Neustart in Herzberg seien sie sehr positiv überrascht gewesen und wünschen sich das auch für Jessen.
Auch Annett Erbe aus Köthen hofft sehr darauf, dass der Markt gut angenommen wird.

Ihre Jessen-Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr bezeichnet sie als durchwachsen. Da sei es auch zu heiß gewesen. Wonach die Leute suchen, dass sei von Ort zu Ort unterschiedlich, merkt sie an. In Jessen habe sie noch keinen Schwerpunkt ausmachen können. In Leipzig etwa würden auch viele Studenten zum Trödelmarkt kommen. Kristall sei bei ihnen derzeit sehr beliebt. (mz)