Annaburger Schultreffen Annaburger Schultreffen: Fotografien frischen Erinnerungen auf

Annaburg/MZ - Zum zweiten Mal begrüßte Peter Burckhardt als Mitorganisator ehemalige Lehrer und Mitarbeiter der heutigen Annaburger Sekundarschule zum Schultreffen. Da wurde natürlich in Lebensläufen der Teilnehmer „gekramt“.
Burckhardts ist ein ganz normaler. So wie es tausende in seiner Generation gibt. Peter Burckhardt, Jahrgang 1936, lernt in seiner sächsischen Heimat den Beruf eines Zimmerers. Doch irgendetwas treibt ihn dazu, sich am Institut für Lehrerbildung, welches in Großenhain neu entstanden war, zu bewerben. Und der junge Mann wird mit offenen Armen aufgenommen. Man braucht neue, unbelastete Lehrer. Er wird später als Lehrer für Werken eingesetzt. Für ihn kein Problem, wie er sagt, denn er konnte doch mit Werkzeugen gut umgehen. Noch einige Jahre vergehen, in denen Burckhardt an der Pädagogischen Hochschule in Potsdam sein Wissen vertieft und mit einem Diplom nachweist.
Während dieser Studienzeit ist es üblich, Praktika zu machen. Eines führt ihn an die Schule nach Annaburg, wo er nicht nur die Stadt und ihre herrliche Umgebung kennenlernt, sondern auch seine zukünftige Frau. Sie und die Stadt gefallen ihm so gut, dass er ab da seinen Lebensmittelpunkt hierher verlegt. „Ich lebe gern in Annaburg“, sagt der 77-jährige. „Wer hier her kommt, staunt immer, wie schön wir es doch haben. Allein rund 50 Eigenheime sind hier nach der Wende entstanden. Das sagt doch schon einiges.“
„Einmal Lehrer, immer Lehrer“
1993 ging Peter Burckhardt in Rente, nachdem er in seinen 35 Jahren an der Schule einige Tausend Schüler unterrichtete. Nun hatte er mehr Zeit für seine Hobbys, wie Reisen oder Radwandern. Verständlich für einen, der als Hauptfach jahrelang Geografie lehrte. „Den Elberadweg bin ich schon von Anfang bis Ende gefahren“, erklärt er stolz. Mit der Wende konnte er sich all die Orte ansehen, die er und seine Schüler bislang nur aus den Lehrbüchern kannten.
Doch der lockere Spruch: „Einmal Lehrer, immer Lehrer“ scheint auch auf ihn zuzutreffen. Nicht, dass er mit erhobenem Zeigefinger durchs Leben geht. Aber seiner Schule ist er verbunden geblieben. Und weil es ihm nicht allein so geht, hat er gemeinsam mit Ideengeberin Elke Götze 2011 das Annaburger Schultreffen ins Leben gerufen. Am Sonnabend kamen nun zu seiner zweiten Ausgabe 47 Lehrer, Sekretärinnen und Sachbearbeiterinnen in die Gaststätte „Haus am Wald“, um sich auszutauschen. Vorher jedoch stattete man dem Schulgebäude einen Besuch ab, machte Fotos und eine Stadtführung. Nicht alle sind, wie Peter Burckhardt in Annaburg geblieben. Aus Dresden, Leipzig oder Oldenburg reisten ehemalige Kollegen an.
Christel Ahne und Ingrit Heinisch, die sich mit alten Fotos auf eine Bank draußen in der Sonne zurückzogen, waren ganz vertieft in ihre Erinnerungen. Die 73-jährige Schulsekretärin und die 67-jährige Schulsachbearbeiterin arbeiteten lange Jahre eng zusammen und auch ihre Familien waren befreundet. „Ach waren das schöne Zeiten“, dieser Seufzer war auch bei anderen Bilder-Guckern zu hören.