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25. Jessener Weinprinzessin  25. Jessener Weinprinzessin : Nicole Steckbauer wollte schon als Kind

Von Detlef Mayer 08.08.2017, 18:42
Nicole Steckbauer macht das Vierteljahrhundert voll: Sie ist die 25. Jessener Weinprinzessin.
Nicole Steckbauer macht das Vierteljahrhundert voll: Sie ist die 25. Jessener Weinprinzessin. Sven Gückel

Jessen - Die Ära der Jessener Weinprinzessinnen reicht nun fast über ein Vierteljahrhundert. Als 25. Hoheit durfte sich am Dienstagabend Nicole Steckbauer ins Stammbuch der Weinkultur vom Flusslauf der Schwarzen Elster einschreiben.

19 Jahre ist sie jung und ein bezauberndes Lächeln scheint ihr naturgegeben. Jedenfalls benötigte sie in diesem Punkt am Dienstagnachmittag beim Fotoshooting zwischen den Rebstöcken vom Weingut Hanke keine Regieanweisungen.

Das hohe Ehrenamt trifft die Jessenerin nicht ganz unvorbereitet. Bereits als Kind bekam sie das 1999 vom Bürgermeister der Stadt gestiftete Collier, das seither von Prinzessin zu Prinzessin „vererbt“ wird, um den Hals gelegt. Probeweise - versteht sich!

Hat doch ihr Opa Josef Steckbauer das Schmuckstück einst angefertigt und sorgt von Amtszeit zu Amtszeit bis heute dafür, dass es wie neu funkelt. Diesmal durfte der Rentner, der viele Jahre im Jessener Schul- und Heimatfestverein aktiv und von 2014 bis 2017 sogar dessen stellvertretender Vorsitzender war, es fürs eigene Enkelkind polieren.

„Ich bin sehr stolz, das Collier jetzt offiziell tragen und Jessen und seinen Wein für ein Jahr repräsentieren zu dürfen“, sagt Nicole Steckbauer und lächelt - auch und gerade vor dem Hintergrund, dass Opa Josef sie das Schmuckstück mit etwa vier Jahren schon mal kurz umlegen ließ. Gern gibt sie zu, dass die Aussicht, vielleicht einmal Weinprinzessin zu sein, ihr bereits damals verlockend erschien.

Und: „Opa hat sich heimlich darauf gefreut.“ So gab es für die 19-Jährige auch kein langes Überlegen, als der Festverein ihr das Amt im Frühling tatsächlich antrug. Ohne Bedenkzeit - und völlig nüchtern - sagte sie auf der Stelle zu.

Nicole Steckbauer ist ein echtes Jessener Gewächs, auch wenn sie am 18. Dezember 1997 in Torgau zur Welt kam und derzeit wegen ihres Studiums mehr in Dresden anzutreffen ist als daheim. Nach ihrem Abitur 2016 am hiesigen Gymnasium widmete sie sich an der Fachhochschule Dresden dem Tourismus und Eventmanagement.

Im Oktober nimmt sie das dritte Semester in Angriff. Für die Zeit nach dem Studium hat sie noch keinen konkreten Plan, aber sie weiß, dass es in Richtung Eventmanagement, Hochzeits- und Veranstaltungsplanung gehen soll. Von ihrem Jahr als 25. Jessener Weinprinzessin erhofft sie sich u.a. manch nützliche Erfahrung dafür.

Von ihrem Zuhause aus blickt Nicole Steckbauer direkt auf Jessener Weinberge und Opa Josef hat sogar zehn Rebstöcke im Garten. In die tiefergehenden Geheimnisse der edlen Tropfen wurde sie in Vorbereitung auf ihre Amtszeit von Sandra Hanke eingeweiht, unterstützt von Frank und Ingo Hanke.

„Es war eine sehr gute Ausbildung“, merkt die neue Weinhoheit an, auch wenn die Unterweisungen sich wegen ihres Studiums und der anderen Verpflichtungen des Weinguts Hanke auf die Freitagabende konzentrierten. „Sie musste viel in kurzer Zeit lernen“, so Sandra Hanke, aber das ist Nicole Steckbauer ja von der Hochschule gewöhnt.

Bei der Frage nach ihrem Lieblingswein braucht die 19-Jährige nicht lange zu überlegen. Sie mag weiße Tropfen mehr als rote und am meisten den lieblichen Riesling.

Nicole Steckbauer hat am Gymnasium lange im Chor gesungen und zwölf Jahre beim JSV 53 Handball gespielt. Sportlich geht sie auch ans Studium heran: Für einen Zuverdienst jobbt die junge Frau, die das Reisen liebt und seit vier Jahren in festen Händen ist, in einem Dresdener Fitnessstudio. (mz)

Die vierjährige Nicole Steckbauer beim Collier-Probetragen
Die vierjährige Nicole Steckbauer beim Collier-Probetragen
S. Gückel
Mit einem Walzer wurde das Weinfest im Schlosspark eröffnet.
Mit einem Walzer wurde das Weinfest im Schlosspark eröffnet.
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