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24. Jessener Weinprinzessin  24. Jessener Weinprinzessin : Maike Richter zur neuen Prinzessin gekürt

Von Detlef Mayer 09.08.2016, 17:52
Jessens 24. Weinprinzessin Maike Richter auf der historischen Presse am Weingut Hanke
Jessens 24. Weinprinzessin Maike Richter auf der historischen Presse am Weingut Hanke Sven Gückel

Jessen - Eines stand schon vor der Kürungs-Zeremonie am Dienstagabend auf der Freilichtbühne am Schloss fest: Mit Maike Richter bekommt Jessen eine sehr geduldige 24. Weinprinzessin. Freundlich und immer aufs Neue zu einem Lächeln aufgelegt, spielte die 25-Jährige auf dem Weingut Hanke mit, als am Nachmittag vier verschiedene Fotografen sie in diese und jene Position setzten und stellten - auf die historische Weinpresse und zwischen die Weinstöcke, mit und ohne Glas, mit Trauben in der Hand, das Gesicht hierhin und dahin gewandt.

Dabei kam Geduld als Merkmal gar nicht vor in der Selbstbeschreibung, welche die 1,72 Meter große Jessenerin auf Wunsch der MZ versuchte: Da zählte sie eher Eigenschaften auf wie Aufgeschlossenheit, Zielstrebigkeit, Kreativität und Höflichkeit. Na ja, vielleicht war die Duldsamkeit gegenüber den Fotografen-Wünschen auch reine Höflichkeit.

Und zudem sicher ein guter Weg, für eine Weile die Aufregung auszublenden. „Seit ich das Kleid angezogen habe, wächst die Aufregung“, gestand Maike Richter. Da waren es noch fast vier Stunden bis zu ihrem Kürungs-Auftritt, eine lange Zeit der Anspannung.

Und das, wo sie es sonst eher entspannt und flott mag - zum Beispiel beim Autofahren. Was sie wohl sehr gern tut und recht zügig, wie es aus ihrem Umfeld heißt. Gelegenheit einige Touren in ihrer Funktion als 24. Weinprinzessin aus dem Elstertal wird sie übers Jahr gewiss haben. Nicht zuletzt, da das Autohaus Gottwald in Jessen, bei dem sie arbeitet, laut Heimatfestverein im Vorfeld schon signalisiert hat, ihr einen „Dienstwagen“ stellen zu wollen.

Womit wir bei Thema Wein, aber auch einer weiteren Charaktereigenschaft von Maike Richter wären: Sie ist in Sachen Weinbau nicht nur verwandtschaftlich vorbelastet, sondern hat zielstrebig selbst die Initiative ergriffen und sich dem Heimatfestverein als Weinprinzessin angeboten. Gleich nach dem vorjährigen Fest der Jessener.

Das sollten sich andere junge Frauen durchaus zum Beispiel nehmen, meinte dazu Angelika Winne als Vorsitzende des Festvereins. Dass der Zusammenschluss der 25-Jährigen das Ehrenamt dann tatsächlich antrug, verwundert nicht. Immerhin ist sie die Nichte des Jessener Freizeitwinzers Joachim Soldmann, der seine Trauben auf dem „Rabenstein“ anbaut. Dort hat Maike Richter schon vor Jahren bei der Lese und im Keller geholfen.

Zum Weintrinken musste sie übrigens nicht verführt werden. Die Lieblingstropfen der als Single im Neubaugebiet Jessen-Nord lebenden Bürokauffrau sind der weiße leichte Riesling, lieblich ausgebaut, und der rote schwere Acolon. Man sieht: Diese Prinzessin liebt - zumindest beim Wein - die Gegensätze.

Noch ein Argument spricht für Maike Richter als Weinhoheit: Ihre Mutter Bärbel - die einzige aus ihrer Familie, die vorab von dem Ehrenamt wusste - gestaltet seit den Zeiten der zweiten Weinprinzessin das Kürungsglas mit einer Bemalung. Das erste Jessener Kürungsglas war graviert worden.

Maike Richter wurde am 11. November 1990 geboren. Ihr Leben ist eng verbunden mit Jessen-Nord. Dort besuchte sie schon die Kindertagesstätte im Haus „Kunterbunt“, später die Grund- und die Sekundarschule. Beruflich hat sie gleich zwei Ausbildungen vorzuweisen: eine zur staatlich geprüften Wirtschaftsassistentin mit Schwerpunkt Informationsverarbeitung und eine zur Bürokauffrau.

Für die zweite, eine duale Ausbildung war das Autohaus Gottwald, bei dem sie noch immer beschäftigt ist, bereits ihr Lehrbetrieb. Beim Stichwort Hobbys fällt der 25-Jährigen zuerst ihr Hund „Amanda“ ein, eine Englische Bulldogge. „Aber auch meine Familie und die Freunde liegen mir sehr am Herzen.“ (mz)