Wilde Müllkippen kosten Geld Wilde Müllkippen kosten Geld: Bauschutt und Möbelteile bei Welfesholz abgeladen

Gerbstedt - „Fast täglich finden wir so etwas“, sagt Hans-Joachim Burkardt. Der Leiter der Ordnungs- und Bauverwaltung der Stadt Gerbstedt spricht von illegal entsorgtem Müll. Erst jüngst wurden am König-Friedrich-Schacht bei Welfesholz Säcke mit Bauschutt sowie Möbelteile entdeckt. Und obwohl sogar Adressaufkleber daran gewesen sein sollen, sei es laut Burkardt schwierig, den oder die Verursacher zu ermitteln.
Müll am König-Friedrich-Schacht abgeladen - Entsorgungskosten trägt nun der Kreis
„Da haben manche Zeitgenossen die abenteuerlichsten Ausreden parat“, sagt er. Für die Entsorgung am König-Friedrich-Schacht müsse jetzt der Kreis sorgen, da sich die Fundstelle nicht auf städtischem Gebiet befinde. „Aber letztlich kostet es unser aller Geld“, so Burkardt. Geld, das woanders dringend gebraucht werde, dann aber nicht zur Verfügung stehe. Welche Summe da allein im Landkreis zusammenkommt, weiß dessen Sprecherin Michaela Heilek.
„Im vergangenen Jahr hat das Kosten von 24.000 Euro verursacht, Tendenz steigend“, sagt sie. „Dabei haben wir doch ein gut funktionierendes Entsorgungssystem in unserem Landkreis. Niemand muss seinen alten Kühlschrank in den Wald fahren.“
Nicht immer aber seien Einwohner des Landkreises die Umweltsünder. „Jeder hatte bestimmt schon mal einen Zettel im Briefkasten, wo alte Geräte zur Abholung vor die Tür gestellt werden sollen. Davon rate ich dringend ab“, sagt Hans-Joachim Burkardt. Meist kämen die Verfasser aus dem Ausland. „Die schlachten dann gleich die Fernseher oder Kühlschränke aus und was nicht mehr zu gebrauchen ist, landet in der Landschaft.“
Immer wieder wird Müll illegal in der Landschaft entsorgt
Gerbstedt indes ist kein Einzelfall. In diesem Jahr wurde illegal entsorgter Müll unter anderem auch schon bei Holzzelle nahe Seeburg oder in Helbra gefunden. Bei Seeburg wurden sogar alte Lacke und Farben im Naturschutzgebiet weggeworfen. Das sei laut Heilek, wie jede illegale Entsorgung kein Kavaliersdelikt.
Doch selbst Bußgelder, in bestimmten Fällen können bis zu 6.000 Euro verhängt werden, scheinen manchen Zeitgenossen nicht abzuschrecken. Was die Entsorgung in den Städten und Kommunen unabhängig der 24.000 Euro, welche der Landkreis aufwenden muss, kostet, war detailliert nicht in Erfahrung zu bringen. Es dürfte sich aber um mindestens eine fünfstellige Summe handeln. (mz)