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Wettbewerb in Mansfeld Wettbewerb in Mansfeld: Rund 200 Bogenschützen gehen auf 3-D-Jagd

Von Kathrin Labitzke 24.07.2017, 13:00
Karsten Rosch, Lutz Burghardt und Peter Fischer (v. l.) bei der Jagd
Karsten Rosch, Lutz Burghardt und Peter Fischer (v. l.) bei der Jagd Labitzke

Mansfeld - „Alle ins Kill“ haben sich über 200 Bogenschützen und Bogenjäger am Samstagmorgen in Mansfeld gewünscht. In den Wäldern rund um das Schloss Mansfeld hatte der Verein der Bowhunter Mansfeld-Südharz zur 12. Mansfelder-3-D-Bogenjagd eingeladen.

Bogenschützen breiten sich bei Wettkampf in Mansfeld auf Deutsche Meisterschaft vor

„Der Parcours ist sehr anspruchsvoll“, schätzte Bogenschütze Peter Fischer die rund fünf Kilometer lange Strecke durch Wald und Flur ein. Der erfahrene Sportschütze aus Großjena ist Deutscher Meister in dieser Disziplin und erreichte im vergangenen Jahr bei der Weltmeisterschaft in Ungarn den vierten Platz. Er sah den Wettkampf in Mansfeld als gute Vorbereitung für die Deutsche Meisterschaft, die in der kommenden Woche ansteht.

Die Bowhunter Mansfeld-Südharz haben sich laut ihrer Internetseite vor zehn Jahren gegründet, seit Juni 2010 sind sie als SG Bogensport im Mansfelder Turnverein integriert. Gut 30 aktive Schützen, die meisten Compound-Schützen, trainieren in Mansfeld. Aber auch Schützen anderer Bogenklassen sind bei der Sportgemeinschaft willkommen. Männer, Frauen und auch Kinder können unter fachmännischer Anleitung den Umgang mit dem Sportgerät lernen. Trainiert wird jeden Freitag ab 17 Uhr in der Vatteröder Straße im Mansfelder Ortsteil Leimbach. (jh)

Die Jagd mit Pfeil und Bogen habe Tradition und gehöre zu den ersten Jagdtechniken überhaupt, erklärte Organisator Enrico Sauer. Wer beim Bogenschießen jedoch an Robin Hood denkt, der irrt gewaltig, denn die Sportgeräte - Compound genannt - verfügen über hochpräzise Visiereinrichtungen. Somit kann auf die aufgestellten Tierattrappen genau gezielt werden. Bis zu 60 Pfund Zugkraft muss der Schütze beispielsweise bei einem Schuss mit Pfeil und Bogen aufbringen und dabei noch eine ruhige Hand haben.

Aus allen Bundesländern waren Sportschützen in die Lutherstadt Mansfeld gekommen. Warum? „Weil diese gut organisiert ist und man nicht nur geradeaus schießen muss“, wie Volker und Margret Drews aus Hameln argumentierten. Insgesamt 45 Ziele wurden bei dem Wettkampf aufgestellt, die aus verschiedenen Distanzen getroffen werden mussten.

Moderner Bogen kostete mittlerweile über 2.000 Euro

Dabei bestand die Schwierigkeit in dem hügligen Gelände darin, dass manche Attrappen bergab oder bergauf getroffen werden mussten. „Alle Pfeile sollten möglichst im „Kill“, der goldenen Mitte, landen, beschrieb Lutz Burghardt aus Steinbach-Hallenberg die Herausforderung. Der Sportschütze übt das Bogenschießen schon seit 1974 aus und erklärte, dass sich die Technik in den vergangenen Jahren modernisiert hat. „Ein Bogen kostet über 2.000 Euro“, verwies der Bogenschütze darauf, dass es nicht unbedingt ein preiswertes Hobby sei.

Unter den Teilnehmern in Mansfeld waren aber auch Sportschützen, deren Bogen aus Holz bestanden und kein Visier hatten. Deshalb musste auch aus verschiedenen Distanzen geschossen werden. Selbst Kinder wie der elfjährige Paul Günther aus Wittenberg nahmen am Wettkampf teil. „Ich bin schon seit fünf Jahren im Bogenschützenverein“, erzählte der Junge stolz. Gemeinsam mit seinem Vater und Hund „Banane“ pirschte er sich teilweise auch durch das Unterholz zu den einzelnen Zielen. Das machte ihm dann besonders Spaß. (mz)