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Weltmeisterschaft Weltmeisterschaft: Für Hettstedter Spielleute ist der Trip in die USA zu kostspielig

Von Anke Losack 19.10.2016, 16:30
Der Hettstedter Spielmannszug
Der Hettstedter Spielmannszug Archiv/Detlef Liedmann

Hettstedt - Der Wille ist da, aber die Kosten sind einfach zu hoch: Der Hettstedter Spielmannszug „Blau-Weiß“ hat die Teilnahme an der Weltmeisterschaft für Spielleute 2017 in Kalifornien abgeschrieben. Wie der Vereinsvorsitzende Klaus-Dieter Graul gegenüber der MZ sagte, können die Kosten der 40-köpfigen Mannschaft für den rund einwöchigen Trip nicht gestemmt werden. „Wir bräuchten etwa 80.000 Euro“, erklärt er.

Bei der Europameisterschaft in Niedersachsen für die WM qualifiziert

Bei der diesjährigen Europameisterschaft in Rastede (Niedersachsen) haben sich die Hettstedter für die WM qualifiziert und danach damit geliebäugelt, 2017 in Kalifornien auch teilnehmen zu können. Dass sie jede Menge Geld dafür aufbringen werden müssen, unter anderen auch kräftige Finanzhilfe von Sponsoren und Fördermittel benötigen, war ihnen bewusst.

Auf die stolze Summe von insgesamt 80.000 Euro, die die Reise kosten würde, sind die Spielleute am Ende gekommen. „Ich war im Reisebüro und habe mich beraten lassen“, so Graul. Für Flug, Transfers, Unterbringung und Versorgung sei mit rund 2.000 Euro pro Person zu rechnen. Das habe er den Vereinsmitgliedern auch so mitgeteilt. „Jeder, der mitkommen will, müsste 100 Euro monatlich beiseite packen“, so Graul, der aber sofort abwinkt und sagt: „Wir haben ja auch Kinder und Jugendliche im Verein, die mitfahren sollten.“ Dass zudem Sponsoren die Hettstedter Spielleute finanziell unterstützen, haben sie gehofft. Doch auch da müsste eine Summe von rund 25.000 Euro zusammenkommen, wie Graul sagt. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass uns Sponsoren eine Woche Amerika bezahlen.“

EM-Teilnahme ist fest eingeplant

Sein Vereinskollege Mathias Kaczmarek, der Geschäftsführer und Stabführer der Spielleute aus der Kupferstadt ist, hadert mit der Entscheidung, die WM abgeschrieben zu haben. „Ich bin unglaublich traurig. Es ist echt schade, dass wir nicht teilnehmen können“, sagt Kaczmarek, der aber einsieht: „Wir haben das durchkalkuliert, wir können es nicht finanzieren.“

Einmal an einer WM für Spielleute teilzunehmen sei aber der Anspruch, sein persönlicher und auch der vom Verein. „Vielleicht ist eine WM irgendwann mal in Europa“, meint er. Doch müssen sich die Hettstedter dann neu dafür qualifizieren. Im Terminplan für nächstes Jahr ist laut Kaczmarek die EM in Rastede, die bei erfolgreichem Abschneiden das WM-Ticket bedeutet, verankert. „Im Februar fangen wir an, uns darauf vorzubereiten“, so der Stabführer. (mz)