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Tourismus in Hettstedt Tourismus in Hettstedt: Holzkunst für den Lutherweg

Von wolfram bahn 08.06.2015, 16:55
Roger Malter aus Rheinland-Pfalz gestaltete diese Bank mit Adler und Eule als Lehne. Kunstwerke aus Holz sollen nun den Lutherweg zieren.
Roger Malter aus Rheinland-Pfalz gestaltete diese Bank mit Adler und Eule als Lehne. Kunstwerke aus Holz sollen nun den Lutherweg zieren. archiv/rohland Lizenz

hettstedt - Alljährlich zaubern sie mit ihren Kettensägen beim traditionellen Treffen in Hohlstedt regelrechte Kunstwerke aus Holz. Nun sollen die Kettensägenkünstler auch dem Lutherweg im Landkreis Mansfeld-Südharz ihre persönliche Note verleihen. „Das könnte der Route durch unsere Region zum Reformationsjubiläum 2017 einen ganz besonderen Reiz verleihen“, findet Cathleen Scheiner, die neue Tourismusmitarbeiterin bei der Standortmarketing Mansfeld-Südharz GmbH.

Der kommunalen Vermarktungsgesellschaft schwebt vor, im nächsten Jahr einen Wettbewerb zu organisieren, bei dem die Kettensägenkünstler neue Werke für Rastplätze am Lutherweg schaffen. Tourismusexpertin Scheiner hat vor allem die Strecke von Eisleben über Mansfeld nach Stolberg im Auge.

Dort fehlt es aus ihrer Sicht noch an Stationen, an denen Wanderer oder Radfahrer eine Rast einlegen können. So ist der längste Abschnitt von Mansfeld nach Stolberg „derzeit nur mit zwei Ereignispunkten ausgestattet“, wie es in einer Projektkonzeption heißt.

Das sind die beiden Kirchen in Gorenzen und in Wippra. Auf der Etappe zwischen dem Süßen See und Mansfeld gibt es dagegen schon eine Reihe von Sehenswürdigkeiten oder Punkten, die mit dem Leben von Martin Luther oder der Reformation verbunden sind. Allein in Eisleben sind sechs Stationen aufgelistet, darunter auch die „Kalte Stelle“ bei Unterrißdorf, „wo Luther fror“, als er im Winter 1546 auf seinem Weg zu den zerstrittenen Mansfelder Grafen eine Rast einlegte. Womöglich holte er sich schon dort den Tod, der ihn kurz darauf in Eisleben ereilte.

Beim Volkskunst- und Heimatverein Südharz, der die Treffen der Kettensägenkünstler veranstaltet, stößt der Landkreis mit dieser Idee auf offene Ohren. „Wir selbst haben so etwas bei einem Gespräch angeregt“, sagte der Vereinsvorsitzende Günter Müller der MZ. Als Vorbild könnte der Mythenweg bei Thale dienen. Er kann sich vorstellen, dass die bis zu 20 Teilnehmer des Treffens mit Eifer dabei wären.

„An uns soll es nicht liegen“, so Müller. Freilich, zum Nulltarif sind auch seine Hobbykünstler nicht zu haben, weiß er aus Erfahrung. Immerhin sind sogar richtige Bildhauer darunter. Die Marketinggesellschaft würde den Wettbewerb am liebsten ins Programm des Sachsen-Anhalt-Tages 2016 in Sangerhausen packen. Das Publikum könnte dann hautnah verfolgen, wie die Kunstobjekte aus Holzrohlingen entstehen. (mz)