Stadt Gerbstedt Stadt Gerbstedt: Spielplätze der Einheitsgemeinde sind sanierungsbedürftig

Gerbstedt - Wie der Eindruck doch täuschen kann: Rein optisch lässt der Kinderspielplatz in Freist kaum Wünsche offen. Die Lage ist nahezu perfekt - grün und idyllisch ist die Umgebung. Von der Durchgangsstraße mit ihren Gefahren ist die Fläche durch ein Gebäude getrennt. Und viel Sonne bekommt das Grundstück auch ab. Da kann sich der Nachwuchs nach Belieben austoben: ein Klettergerüst mit Rutsche, zwei Wippen, ein Kinderkarussell… Das mit dem Austoben ist aber vorerst vorbei. Seit einer technischen Überprüfung sind die Spielgeräte gesperrt.
Spielgeräte nicht mehr sicher
Die Überprüfung nach Tüv-Richtlinien ergab, dass sie nicht mehr sicher sind. Ein großes Loch klafft zum Beispiel im Holzboden des Karussells. Hier könnte der Fuß eines Kindes eingeklemmt werden. Auch an anderen Geräten zeigen Holzteile deutliche Spuren der Abnutzung. Sperrband an den Gerätschaften signalisiert unmissverständlich, dass der Zugang verboten ist.
„Wir haben noch weitere Spielplätze in der Nähe“, sagt Ortsbürgermeisterin Elke Sparing. „Zum Beispiel am Teich in Reidewitz. Oder in Elben.“ Allerdings zieht es den Freister Nachwuchs doch mehr auf den Spielplatz hinter der Gaststätte. Da wurde auch schon das Sperrband an den Gerätschaften entfernt, um sie offenbar nutzen zu können. Ein gefährliches Unterfangen.
Auch andere Spielplätze betroffen
Der Spielplatz in Freist ist nicht der einzige in der Einheitsgemeinde Stadt Gerbstedt, der einer Sanierung bedarf. „An unseren Spielplätzen ist viel zu tun“, sagt Hans-Joachim Burkardt, Bau- und Ordnungsamtsleiter in der Stadtverwaltung. Fast jeder Ort in der großflächigen Einheitsgemeinde hat einen solchen Platz.
Bisher sind die Gemeindearbeiter wegen der saisonaler Verpflichtungen kaum dazu gekommen, die Spielplätze sicherheitstechnisch auf die erforderliche Höhe zu bringen. Doch nun kommt die warme Jahreszeit und die Stadt muss sich sputen. So hat es bereits eine Arbeitsberatung mit Bürgermeister Siegfried Schwarz zu dem Thema gegeben. Die Sache sei von hoher Dringlichkeit, hieß es dort.
Für die Gestaltung von Spielplätzen gelten strenge Vorschriften. Wer ein Spielplatzgerät in Verkehr bringt und es der Öffentlichkeit zugänglich macht, übernimmt umfangreiche Verkehrssicherungspflichten, heißt es auf Tüv-Internetseiten. Er hat dafür zu sorgen, dass Spielplatz und Spielplatzgeräte den Normen entsprechen und regelmäßige Kontrollen und Instandhaltungsarbeiten an den Anlagen durchgeführt werden. Gründe für Unfälle an Spielplatzgeräten können unter anderem nicht vorhandener oder nicht funktionsfähiger Fallschutz, technische Mängel an Spielgeräten - auch durch den Verschleiß - sein. Werden schwerwiegende Mängel an Geräten festgestellt, sind diese sofort zu beheben oder es muss die weitere Benutzung durch Stilllegung oder Abbauen ausgeschlossen werden.
Strikte Vorschriften für Ausbesserung
Material für die Ausbesserung der Spielgeräte ist teilweise vorhanden. „Man kann dafür nicht Beliebiges nehmen“, so Burkardt. „In Bezug auf die Kinderspielplätze gibt es strikte Vorschriften.“ In Frage komme nur zertifiziertes Holz und ebensolche Metallteile. Für Ketten sei zum Beispiel eine bestimmte Größe vorgeschrieben, damit Kinder nicht darin stecken bleiben.
Kleinere Reparaturen seien bereits ausgeführt worden - wie etwa auf dem Spielplatz der Naturgrundschule Heiligenthal. Nun wolle man auch alle anderen Spielplätze auf das erforderliche Niveau bringen. „Die Spielplätze haben laut unserem Bürgermeister die oberste Priorität“, erklärt Burkardt. Wann genau die Arbeiten beginnen und abgeschlossen werden sollen, konnte allerdings noch nicht geklärt werden. Dabei würden die Eltern nicht nur in Freist gern genau wissen, wann die Spielplätze in ihren Orten dran sind. Bürgermeister Siegfried Schwarz war für eine Aussage nicht zu erreichen. (mz)
