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Palmyra Bazar  Palmyra Bazar : In Hettstedt eröffnet ein Geschäft mit orientalischen Spezialitäten

Von Anke Losack 12.10.2016, 09:15
Ali Raed (33, l.) wird den Lebensmittelladen am Freimarkt in Hettstedt betreiben. Seine Frau Marram Mohamad wird ihn dabei unterstützen.
Ali Raed (33, l.) wird den Lebensmittelladen am Freimarkt in Hettstedt betreiben. Seine Frau Marram Mohamad wird ihn dabei unterstützen. Jürgen Lukaschek

Hettstedt - Gut geordnet sind Lebensmittel in die Regale einsortiert. Neben Oliven, Datteln und den orientalischen Klößchen namens Falafel füllt ein Großteil an Speisen und Kochzutaten die Auslagen, von denen die meisten Hettstedter vermutlich noch nie etwas gehört haben. „Wir haben hier Lebensmittel, die man vielleicht schon aus dem Urlaub in der Türkei oder Ägypten kennt, aber auch viele Spezialitäten, die man wohl noch nicht kennengelernt hat“, sagt Mohamad Alchikh Omar.

Lebensmittel aus Syrien, der Türkei, dem Libanon und Ägypten

Der gebürtige Syrer hat ein Geschäft mit orientalischen Spezialitäten am Freimarkt in Hettstedt eröffnet. Im „Palmyra Bazar“ gibt es Lebensmittel aus Syrien, der Türkei, dem Libanon und Ägypten. Omar bezieht die Waren von einem Großhändler und lässt auch gleich seine anderen Läden damit beliefern. Denn in Bernburg und Aschersleben betreibt er ebenfalls schon derartige Lebensmittelgeschäfte.

„In Aschersleben ist mein Geschäft Mittelpunkt für die Leute“, sagt Omar, der seit 15 Jahren in Deutschland lebt, die deutsche Staatsbürgerschaft hat und sich um Flüchtlinge kümmert. Sie können zu ihm in den Laden kommen, um Lebensmittel aus ihrem Heimatland einzukaufen, aber auch um ins Gespräch zu kommen - wenn sie Fragen haben, es Probleme gibt.

Beruflichen Bildungs- und Rehabilitationszentrums unterstützt Flüchtlinge

„Der Laden hier soll auch zu einem Treffpunkt für alle werden“, wünscht sich Mohamad Alchikh Omar. Die Idee, ein Geschäft in Hettstedt zu eröffnen, ist ihm gemeinsam mit Mitarbeitern des Beruflichen Bildungs- und Rehabilitationszentrums (BBRZ), für das er in Aschersleben tätig ist und das in der Kupferstadt eine Zweigstelle hat, entstanden. „Wir wollen mit dem BBRZ beitragen, Flüchtlinge in der Stadt zu integrieren“, sagt Geschäftsführer Klaus-Dieter Graul, der selbst in der Kupferstadt wohnt.

Der Laden solle auch dazu dienen, so Graul, Beziehungen aufzubauen und Verständnis zu wecken. „Wir sehen uns als Bindeglied und stehen bereit für alle Menschen“, fügt Simone Petri-Michael, die Leiterin der Hettstedter Zweigstelle, an. So werden im BBRZ in der Agthe-Straße neben Deutschkursen für Flüchtlinge auch allgemeine Kurse wie Kochen mit orientalischen Gewürzen angeboten.

Bei der offiziellen Eröffnung des „Palmyra Bazar“ am Dienstag verteilte Petri-Michael an Kunden Kochrezepte, unter anderem für orientalische Gerichte. Herbert Wiele aus Molmerswende nahm diese gern mit. „Ich bin überrascht, dass es so einen Laden hier gibt“, sagte er und fragte gleich mal nach, ob auch Zimt im Angebot ist.

An einem Gewürzständer suchte Omar mit Wiele zusammen, während sich Ali Raed (33), der den Laden führen wird, auf den Weg ins Lager machte. Von dort brachte er Zimtschoten und am Gewürzständer gab es gemahlenen Zimt. „Den brauche ich für Äpfel und andere Backwaren“, sagte der Molmerswender, der für das Kochen und Backen zu Hause zuständig sei. Ab und zu koche er mit orientalischen Gewürzen und wisse nun auch, wo er diese her bekommen kann. (mz)