Nach tödlichem Unfall in Hettstedt Nach tödlichem Unfall in Hettstedt: Schikanen sollen Raser bremsen

hettstedt/MZ - Nach dem tödlichen Unfall am Freitagabend in der Ascherslebener Straße in Hettstedt herrscht Wut und Trauer zugleich bei vielen Einwohnern. Am Abzweig Fichtestraße hat ein Autofahrer einen 51-jährigen Familienvater auf dem Zebrastreifen erfasst und tödlich verletzt. „Wir sind immer noch tief geschockt“, sagt der Hettstedter Bürgermeister Danny Kavalier (CDU).
Beratung in der Verwaltung
Innerhalb der Stadtverwaltung hat es am Montag eine Beratung gegeben, bei der es darum ging, die Hauptverkehrsader in der Kupferstadt sicherer zu machen. Erste Überlegungen gehen dahin, in der Straße Schikanen oder Verkehrsinseln zu installieren. Die sollen dafür sorgen, dass Temposünder gezwungen werden, langsamer zu fahren, sagt der Bürgermeister. Dies solle in Absprache mit der Polizei erfolgen. Dabei solle zudem geklärt werden, inwieweit Raserei ein spezielles Problem in der Ascherslebener Straße darstellt.
Forderungen von Bürgern, an der Stelle wieder eine Ampelanlage zu errichten, hält Kavalier nach dem jetzigen Erkenntnisstand nicht für die richtige Entscheidung. „Notorische Raser lassen sich nicht zwingend durch eine Ampel aufhalten“, so der Bürgermeister. Man werde auch den Kontakt mit anderen Städten suchen, bei denen bereits Schikanen zum Einsatz kommen. Auf jeden Fall sehe man Handlungsbedarf.
Keine Chance auszuweichen
Der Unfallfahrer, ein 26-jähriger Mann, soll mit hoher Geschwindigkeit aus Richtung Walbeck kommend die Ascherslebener Straße herunter gefahren sein. Plötzlich sei er offenbar voll auf die Bremse getreten, da er den Fußgänger auf dem Zebrastreifen gesehen hat - zu spät. Der Pkw kam ins Schleudern und erfasste den 51-Jährigen mit dem Heck. Er hatte keine Chance dem Auto auszuweichen. Für ihn kam jede Rettung zu spät.
Wie schnell der Pkw unterwegs war, das steht bisher noch nicht fest. Das müssen die weiteren Untersuchungen ergeben. Ein Polizist vor Ort erklärte jedenfalls, dass in diesem konkreten Fall eine Ampel den Unfall vermutlich nicht verhindert hätte.
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Weitere Unfälle
Der Bereich an der Einmündung Fichtestraße sei bisher kein Unfallschwerpunkt gewesen. Gleichwohl hat es in der Ascherslebener Straße in Hettstedt in diesem Jahr bereits drei Unfälle gegeben, bei denen Menschen ums Leben gekommen sind. Ende Januar ist ein Fußgänger in der Nähe zum Abzweig nach Wiederstedt auf dem Gehweg von einem Pkw erfasst worden. Der Fahrer des Wagens hatte nach einem Überholmanöver die Kontrolle verloren. Der 61-jährige Fußgänger ist seinen schweren Verletzungen im Krankenhaus erlegen.
Und Mitte Februar war auch in der Nähe des Abzweiges Wiederstedt ausgangs einer Rechtskurve ein Kleintransporters auf die Gegenfahrbahn geraten. Der Fahrer versuchte offenbar gegenzulenken. Dabei hat sich die Fahrertür geöffnet und der 22-Jährige stürzte aus dem Wagen auf die Straße.
Ein zweiter Fahrer eines Kleintransporters, der im Gegenverkehr fuhr, konnte nicht mehr ausweichen. Er überfuhr den auf der Straße liegenden Hettstedter, der dabei so schwere Verletzungen erlitt, dass er auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben ist.