Schwerer Unfall in Hettstedt Schwerer Unfall in Hettstedt: Tod auf dem Zebrastreifen

Hettstedt/MZ - Es war ein Bild des Grauens, das sich den Rettern in der Ascherslebener Straße in Hettstedt bot, als sie eine Unfallstelle ausleuchten sollten. Selbst die Polizisten waren fassungslos, was sie da mit ansehen mussten. Rund 50 Meter der wichtigen Straße, die durch die Kupferstadt führt, glichen einem Trümmerfeld. Überall waren Glassplitter und Lebensmittelverpackungen verteilt. Sogar in den Baumkronen hingen Tüten.
Es waren die Überbleibsel eines tragischen Unfalls, der einen 51-jährigen Familienvater am Freitagabend das Leben gekostet hat. Nach MZ-Informationen war er auf dem Heimweg aus seinem Kleingarten.
Opfer fliegt 60 Meter durch die Luft
In der Ascherslebener Straße in Hettstedt, die früher die Bundesstraße 180 war, haben sich in diesem Jahr bereits drei tödliche Unfalle ereignet. Bürgermeister Danny Kavalier (CDU) will deshalb am Montag eine Sitzung anberaumen, um nach Lösungen zu suchen, wie er auf Anfrage der MZ sagte. Dabei geht es auch um die Frage, ob an manchen Stellen wieder Ampeln installiert werden.
Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei kam der Fahrer eines Opel Astra F mit zu hoher Geschwindigkeit aus Richtung Walbeck die Ascherslebener Straße hinunter gefahren. Plötzlich ist er offenbar voll auf die Bremse getreten, wohl weil er am Abzweig Fichtestraße einen Fußgänger auf dem Zebrastreifen vor sich entdeckte. Dabei kam das Auto ins Schleudern und erfasste mit dem Fahrzeugheck den 51-Jährigen auf dem Fußgängerüberweg. Das Opfer wurde rund 60 Meter weit durch die Luft geschleudert.
Der Mann verstarb noch an der Unfallstelle. Nach dem Aufprall rammte der Opel ein Verkehrsschild, dessen stählerner Mast durch die Wucht zerbarst. Als der Wagen dann eine kleine Böschung hinabstürzte, soll er sich noch hochkant überschlagen haben, berichteten Zeugen. Unter ihnen befand sich auch die Ehefrau des Fußgängers, die den schrecklichen Unfall hilflos vom Straßenrand aus mit ansehen musste.
Verzweifelt soll sie mit Herzdruckmassagen versucht haben, ihren Mann wiederzubeleben. „Sie kam völlig blutverschmiert auf uns zu“, berichten Retter vor Ort. Zwei Augenzeugen, ein junges Paar, verließen kurzzeitig die Unfallstelle. „Ich musste meine Freundin erst einmal beruhigen“, sagte der geschockte Freund zur Polizei, als die jungen Leute an den Ort der Katastrophe zurückkehrten.
Diskussion um Kreuzung
Wie die Polizei mitteilte, musste der Unglücksfahrer schwer verletzt in das Ascherslebener Krankenhaus gebracht werden. Auch der Beifahrer wurde verletzt in das gleiche Klinikum gebracht. Wie Zeugen der MZ sagten, habe der Fahrer den Astra erst seit drei Tagen besessen. Zudem soll das Fahrzeug PS-mäßig aufgerüstet worden sein, sagten Bekannte des 26-jährigen Fahrers. Im Internet überschlagen sich die Kommentare von Augenzeugen und anderen Bürgern. Viele fordern, an der Kreuzung wieder eine Ampel zu installieren.
