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Nach Feuer in Röblingen Nach Feuer in Röblingen: Verdacht auf Brandstiftung

Von Sophie Elstner 09.11.2018, 10:57
Aufgrund des dichten Rauches musste eine Bewohnerin des Nachbarhauses in ein Krankenhaus gebracht werden.
Aufgrund des dichten Rauches musste eine Bewohnerin des Nachbarhauses in ein Krankenhaus gebracht werden. Jürgen Lukaschek

Röblingen - Ein Brand in einem Einfamilienhaus in Röblingen hat in der Nacht zu Donnerstag 41 Einsatzkräfte der Feuerwehren in Atem gehalten. Während nachts die Flammen loderten, wird das ganze Ausmaß erst am Morgen bei Tageslicht deutlich: Die Fassade oberhalb der Fenster ist geschwärzt vom Ruß.

Die Fensterrahmen sind völlig verkohlt, Scheiben fehlen im ganzen Haus. Das, was einst als Dachrinne das Regenwasser auffangen sollte, hängt, geschmolzen von der großen Hitze, nur noch als Fetzen von der Dachkante. Im Hof liegen noch ein paar Schläuche der Feuerwehr - Zeugen des großen Einsatzes in der vergangenen Nacht.

Wohnhaus in Röblingen sollte verkauft werden

Das Wohnhaus, in dem der Brand ausgebrochen war, war laut Feuerwehr nicht bewohnt, es sollte verkauft werden.

Gegen 3.30 Uhr morgens waren die Einsatzkräfte alarmiert worden. Nach Informationen der Polizei hatten Anwohner die Flammen bemerkt. Die Feuerwehren aus Röblingen, Aseleben, Stedten, Erdeborn und Wansleben sowie die Feuerwehr Helfta mit der Drehleiter rückten an. Insgesamt waren sie mit elf Fahrzeugen vor Ort.

Nach Angaben von Einsatzleiter Alexander Laßbeck stand die untere Etage des Hauses schon im Vollbrand, als die Feuerwehrleute an der Einsatzstelle ankamen. „Der Brand hatte sich über das Treppenhaus auch schon in das Obergeschoss ausgebreitet“, schildert Laßbeck.

Mehrere Trupps waren gleichzeitig unter schwerem Atemschutz im Einsatz. Im Erdgeschoss, im Obergeschoss und auch von der Drehleiter aus versuchten die Kräfte zu verhindern, dass sich der Brand immer weiter ausbreitete.

Mutter und Kind zur Untersuchung in Klinik

„Vor allem galt es, das Nachbarhaus zu schützen“, sagt Alexander Laßbeck. Denn beide Gebäude sind dicht an der Grundstücksgrenze gebaut. Und: Rauch war bereits in das ausgebaute Dachgeschoss des Nachbarhauses gedrungen, eine 26 Jahre alte Bewohnerin und ihr fünfjähriges Kind wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung vom Rettungsdienst in eine Klinik gebracht.

Die Einsatzkräfte rissen für die Löscharbeiten außerdem ein Stück der Außenmauer ein. Bei der Brandbekämpfung erlitt auch ein Feuerwehrmann leichte Verletzungen, teilte die Polizei mit.

Zwischenzeitlich kam es auch zu kurzen Behinderungen im Bahnverkehr. Die Bahnstrecke, die von Nordhausen nach Halle führt, sowie der Bahnübergang in der Nähe mussten für die Löscharbeiten gesperrt werden.

„Die Strecke verläuft direkt vor dem Haus“, sagt Laßbeck. „Durch die Sperrung konnten die Einsatzkräfte gefahrlos arbeiten.“ Zum Berufsverkehr am Morgen war die Strecke wieder freigegeben.

Sachschaden von 40.000 Euro

Wie der Einsatzleiter einschätzt, ist das Gebäude nach dem Brand zurzeit nicht mehr bewohnbar. „Die Küche, das Wohnzimmer, der Flur und das Treppenhaus wurden völlig zerstört“, erklärt er. „Und die restlichen Räume sind stark verrußt.“

Nach Informationen aus dem Polizeirevier Mansfeld-Südharz ist das Haus schon seit längerer Zeit nicht bewohnt. „Es wurde erheblich beschädigt“, bestätigt Polizeisprecherin Steffi Schwan. Der Schaden wird derzeit mit etwa 40.000 Euro beziffert.

Bereits im Laufe des Donnerstags waren Ermittler der Kriminalpolizei vor Ort und untersuchten die Einsatzstelle. „Es besteht der Verdacht der Brandstiftung“, sagt Steffi Schwan. Die Ermittlungen dauern an.

(mz)

Flammen schlagen aus einem Fenster im Erdgeschoss.
Flammen schlagen aus einem Fenster im Erdgeschoss.
Jürgen Lukaschek