Münzen aus der Region Mansfeld-Südharz Münzen aus der Region Mansfeld-Südharz: Alte Taler aus der Region zu ersteigern
Eisleben/Hettstedt - Ein Reichstaler der Grafschaft Mansfeld-Bornstedt, Prägejahr 1774, Stempelglanz, mit prachtvoller Patina, Schätzpreis 1 500 Euro. Ein Reichstaler der Mansfeld--Hinterortischen Linie, Prägejahr 1631, vorzüglich erhalten, Schätzpreis 1000 Euro. Ein halber Taler der Grafschaft Mansfeld-Eisleben, Prägejahr 1710, vorzüglich erhalten Schätzpreis 750 Euro. Erneut werden in einer Auktion in Berlin wertvolle Münzen aus unserer Region mit angeboten.
Veranstaltet wird die Versteigerung am 29. Januar vom Osnabrücker Auktionshaus Künker, das in den Sammlerkreisen bestens bekannt ist. Dass unter den wertvollen Münzen aus der ganzen Welt auch die drei dabei sind, zeugt von großem Interesse bei den Numismatikern für Münzen aus dem mansfeldischen Land. Auch beim Internet-Auktionshaus Ebay werden etliche Münzen aus dem hiesigen Raum angeboten - allerdings liegen hier die Preise „nur“ in dreistelligem Bereich. Entscheidend ist eben neben der Seltenheit einer Münze auch deren Erhaltungsgrad, der zwischen „fein“ - gerade noch sammelwürdig - und Stempelglanz, also praktisch wie neu, liegen kann.
Preise jenseits von Gut und Böse
Vor einem knappen Jahr berichtete die MZ über eine Künker-Auktion, bei der eine Drei-Dukaten-Münze aus der Grafschaft Mansfeld-Bornstedt aus dem Jahr 1635 den Besitzer wechselte. Als Startpreis war damals 5 000 Euro festgelegt. Der Zuschlag erhielt ein Käufer, der letzten Endes 6 500 Euro bot. Dafür erhielt er eine Münze, die in den Fachkreisen bisher nicht bekannt war. Geprägt wurde sie in Eisleben vom Münzmeister Hans Philipp Koburger nicht wie die üblichen Silbermünzen, sondern als Goldabschlag von den Stempeln des 1/4 Reichstalers. Also handelt es sich um ein Unikat.
Vierstellige Summen erscheinen allerdings bescheiden im Vergleich zu den Preisen für die sogenannten Highlights der Künker-Auktion am 29. Januar in Berlin, die für Tausende normale Sammler jenseits von Gut und Böse liegen. So stehen die fünf britische Guineas aus dem Jahre 1773 - eine Münze von höchster Seltenheit - mit einem Schätzpreis von 100 000 Euro im Auktionskatalog. Ebenfalls mit 100 000 Euro ist eine russische Sechs-Rubel-Münze aus Platin dabei - in der besonders feinen Anfertigung als sogenannte polierte Platte. Davon sind 1834 in St. Petersburg nur elf Exemplare geprägt worden. Angesichts dieser Summen erscheinen die Taler aus dem Mansfeldischen fast schon wie ein Sonderangebot, auch wenn der Otto-Normalsammler da sicherlich ganz anderer Meinung sein wird.
Museum bewertet Mansfeld-Taler
Auf jeden Fall sind alte Münzen aus dem Mansfeldischen begehrte Sammelobjekte auch im Ausland. So berichtet die Abteilung für Landesgeschichte sowie mittelalterliche und neuzeitliche Numismatik des Landesmuseums im österreichischen Kärnten über zwei der interessantesten Objekte, die hier zum Begutachten vorgelegt wurden. Bei einer der beiden „wertvollen Münzen“ handelt sich um „einen Taler von 1620 von Friedrich
Christof Graf von Mansfeld - eigentlich Hinterortische Linie“. Die Münze befinde sich im Privatbesitz. Über ihren Geldwert macht das Museum keine Angaben. (mz)