Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Kolumbus feiert Geburtstag
HETTSTEDT/MZ. - Kolumbus? "Na klar, das ist der Seefahrer und Entdecker." Das wissen die Mädchen und Jungen der Kindertagesstätte in der Hettstedter Franz-Mehring-Straße genau. Kein Wunder, heißt die Einrichtung doch seit 2007 "Entdeckerkindertagesstätte Kolumbus". Der Kindergarten selbst besteht schon seit 40 Jahren. Dieses Jubiläum wurde am Freitag mit einem Mittelalterfest gefeiert.
Mit dabei waren Eltern, Großeltern und Nachbarn. Dabei wurde auch an die Geschichte des Hauses erinnert. Vor 40 Jahren, 1971, bezogen etwa 140 Kinder im Alter zwischen null und sechs Jahren zwei neu errichtete Gebäude: Eins für die Kindergartenkinder, eins für Krippenkinder. Leiterin war Liesel Eilenstein, am Freitag eine der Ehrengäste zur Feier. Sie erinnert sich: "Wir waren damals sehr glücklich: Neben den Räumen für die Kinder hatten wir eine eigene Küche, eine Wäscherei, eine Nähstube, es gab eine Wirtschaftsleiterin - und einen Hausmeister sowie technisches Personal", erzählt die ehemalige Leiterin.
Die Wende brachte Veränderungen: Wegen des Geburtenknicks nach 1990 mussten Einrichtungen geschlossen werden, das "Krippengebäude" musste geschlossen werden. Hier zog später das "Zwergenstübchen" ein. Zunächst sollten keine Krippenkinder mehr aufgenommen werden. "Aber die Eltern wünschten sich auch die Betreuung ihrer jüngeren Kinder, und die Erlaubnis dazu erhielten wir," sagt Ines Franke, die die Leitung der Einrichtung 2003 mit jetzt 70 Kindern und acht Erzieherinnen übernahm. Im gleichen Jahr erfolgte die neue Namensgebung. "Die Kita hieß Buratino - mit diesem Namen konnten viele Jüngere nicht mehr viel anfangen. Kolumbus war zu seiner Zeit einer, der die Welt offener machte, da erschien uns dieser Name passend, so die Leiterin. Und so wird den Kindern mit Büchern, mit Hilfe von Eltern vermittelt, wer ihr Namensgeber war, wie man damals lebte. Dabei wird Freude am Entdecken geweckt, auch in der Umgebung: Die Kinder besuchten die "Flamme", umliegende Verkaufseinrichtungen und die nahe liegende Sozialstation, wodurch es zu enger Zusammenarbeit kam, wie es auch nie Probleme mit den Anwohnern der Kita gab, wofür sie sich zum Fest mit einer Einladung bedankte.
Seit 2007 "Kolumbus" mit Förderung vom Land zum Kinder-Elternzentrum wurde, gibt es noch regere Kontakte zwischen Familien und Einrichtung durch regelmäßige Treffen, vor allem Alleinerziehende fanden sich in Freundschaft zusammen, die mitunter anhält, auch wenn die Kinder inzwischen die Schule besuchen. Darüber freut sich Ines Franke, die sich mit ihrem Team stets bemüht, Partner und Sponsoren für noch bessere Arbeit zu finden. So konnte eine sehr gut angenommene Frühstücksversorgung mit viel Obst und Gemüse eingeführt werden, denn eine eigene Küche gibt es nicht mehr, das Essen kommt vom Menü-Express. Als diese Maßnahme auslief, sprang die Kös ein - doch auch hier ist das Ende abzusehen. "Es wäre unser größter Geburtstagswunsch, wenn eine solche Versorgung weitergehen würde - vielleicht findet sich eine Möglichkeit, uns, den Kindern und Eltern diesen Wunsch zu erfüllen!" hofft Ines Franke.