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Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Kein Fall mehr für Zwei

05.03.2012, 18:17

eisleben/MZ. - Jetzt verabschieden sie sich also in den Ruhestand, die Herren Kommissare, die 16 Jahre lang so tapfer gegen das Böse in der Welt gekämpft haben - oder doch zumindest in der Saalestadt Halle. 16 Jahre Polizeiruf Halle - das heißt auch: 16 Jahre Dreharbeiten im Herzen Mitteldeutschlands. Für die Einheimischen war es später ein nettes Vergnügen, die Orte zu identifizieren, die da auf der Mattscheibe zu sehen waren: Der Markt und die fünf Türme waren immer mit dabei (wegen des Wiedererkennungswerts). Aufnahmen von der Saale gehörten zum Standard. Bei einigen Fällen mussten die Hauptkommissare Herbert Schmücke und Herbert Schneider auch an den Süßen See, nach Eisleben oder zum Flugplatz nach Allstedt, um zu ermitteln.

So wurde im Juni 2010 die Helios Klinik in der Lutherstadt zum Schauplatz eines Kriminalfalles. Viele Patienten versuchten, Autogramme zu erhaschen. Im Film selber wurde der Tatort in eine hallesche Klinik verlegt. Nicht das einzige Mal, dass da ein wenig geschummelt wurde. Sehr schön war jene Folge, in der behauptet wurde, Wolfgang Winkler sei zur Recherche an die Ostsee gereist, wo er dann in einem Restaurant am Strand einen Zeugen vernahm - Eingeweihte identifizierten indes zweifelsfrei den Cospudener See. An ein anderes Gewässer, nämlich den Süßen See bei Seeburg, zog es das Ermittlerduo im September 2009. Es war die 33. Folge der Krimiserie, die Anfang 2007 ausgestrahlt wurde. Damals tauchte ein neues Gesicht auf: Katerina Jacob spielte zum ersten Mal die Staatsanwältin Iris Meissner. Eine Filmrolle, die die Macher inzwischen schon wieder zu den Akten gelegt haben.

Auch am Flugplatz in Allstedt wurde eine Folge für den Polizeiruf gedreht. Die Ermittlungen zu einem Mord führten die beiden Kommissare im Mai des vergangenen Jahres auf den früheren russischen Militärflugplatz. Die Folge wird am 18. März unter dem Titel "Raubvögel" ausgestrahlt. Mit dabei war auch ihre neue Kollegin Nora Lindner, gespielt von Isabell Gerschke. Für sie gab es nur ein Zwischenspiel, denn mit dem Ausscheiden von Schmücke und Schneider verliert sie ihren Job. Besonders makaber war ein Zwischenfall im August 2010: Da beachteten Passanten stundenlang eine Frauenleiche nicht, die vor einem der Punkthochhäuser in Neustadt lag. Sie dachten, es handele sich um eine Fernsehleiche, denn der MDR hatte just an jenem Tag Dreharbeiten am Schauplatz der Tragödie angekündigt. Grausame Ironie: Laut Drehbuch sollte ein Mädchen nach einem Sprung in die Tiefe neben dem Hochhaus gefunden werden. Die tote Frau indes, sie war echt.