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Kunstscheune Vatterode Kunstscheune Vatterode: Kleiner Urlaub für die Seele

Von Anke Losack 16.03.2015, 07:05
Kunstscheune in Vatterode
Kunstscheune in Vatterode Jürgen Lukaschek Lizenz

Vatterode - „Von weitem sieht das richtig schön aus“, sagt Angela Kaschuba beim Blick auf das selbst gemalte Bild von Rita Zaverotti, „die Wellen sind richtig lebendig.“ Kaschuba lobt und kritisiert manchmal auch, was die Teilnehmer auf die Leinwand bringen. Dabei ist sie wie die anderen Teilnehmer auch Hobbymalerin, hat etwas längere Erfahrung und gibt diese gern weiter.

Alles begann mit einem kleinen Zettel, auf dem stand: Küsterhaus in Vatterode für ein Euro zu verkaufen! Ein farbiges Bild sonst nichts. Dieser Zettel regte das Interesse von Familie Kaschuba an. Sie schauten sich das Haus an und waren überwältigt. Die Sonne schien auf ein altes, ziemlich von den Jahren mitgenommenes Gebäude, daneben eine Scheune, direkt gegenüber die Kirche. Der Bauzustand war schlecht, ein hoher Sanierungsstau. Sie nahmen sich der Gebäude an und haben sie liebevoll saniert. (Quelle: Internet)

Im vergangenen Jahr hatte sie die Idee, in ihrer Kunstscheune in Vatterode ein gemeinsames Malen anzubieten. Die Resonanz: Verblüffend. Im August wurde begonnen, zunächst nur einmal im Monat gemalt. Die Teilnehmer wollten aber mehr. Mittlerweile treffen sie sich jeden Freitag in Kaschubas Kunststube.

„Fünf Mal-freunde sind regelmäßig da“, sagt sie. Zu Hochzeiten seien es acht oder neun. Vom ersten Tag an haben sich alle gut verstanden. „Interesse verbindet“, meint Gabriele Deifuß. Man komme beim Malen auf andere Gedanken. Deifuß habe im vergangenen Jahr eine schwere Zeit gehabt, fühlte sich allein gelassen.

Und so sah dann auch ein Bild aus, das sie während einer Kur gemalt hatte: Ein Baum und rundherum Berge. „Ich glaube, das war ich“, sagt sie. Malen tue ihr gut, es lenke von den Sorgen ab. „Ich habe vor Jahren schon einmal damit angefangen, als es in mir dunkel war.“ Für sie sei das Malen in Gemeinschaft wie ein kleiner Urlaub für die Seele.

Lockere Atmosphäre

Ob Malen etwas für ihn ist, dessen war sich der Hettstedter Dieter Mahnke nicht so sicher. „Am Anfang hatte ich nicht viel Hoffnung, aber es kann ja nicht alles gleich gelingen“, sagt er. Muss auch nicht: Mit Acrylfarben wird auf Leinwänden gemalt. Das habe den Vorteil, dass feuchte Farbe noch weggewischt werden kann, so Kaschuba. Verbesserungen sind also möglich. „Man kann sich aber auch totverbessern wollen“, meint Deifuß schmunzelnd.

Der Reisebüro-Leiter im Ruhestand, der der einzige Mann bei den Malstunden ist, schätzt die lockere Atmosphäre. Die Motive sucht sich jeder selbst. Er hat sich an eines herangewagt, das Fernsehmoderator Bob Ross kürzlich in einer Sendung malte. „Das habe ich mir gemerkt und nun versucht umzusetzen.“ Ein See, umgeben von Laubbäumen und Berge im Hintergrund.

Ein Berg sollte auf dem Bild von Ute Kürbis ursprünglich auch zu sehen sein. „Ich habe dann aber einen Fehler beim Hintergrund gemacht und nun ist es eine Halde geworden“, sagt sie und lacht. Kaschuba beurteilt das Bild von Weitem. „Sieht doch gut aus“, meint sie und tauft es auf den Namen „Halde im Mansfelder Land“. Etwa drei Tage á zwei Stunden hat Ute Kürbis daran gearbeitet. Nun ist es fertig. Zusammen mit anderen Werken der Hobbymaler soll es im Frühsommer in der Vatteröder Kirche ausgestellt werden. (mz)

In der Kunstscheune in Vatterode hängen viele Bilder, die Besitzerin Angela Kaschuba selbst gemalt hat.
In der Kunstscheune in Vatterode hängen viele Bilder, die Besitzerin Angela Kaschuba selbst gemalt hat.
Jürgen Lukaschek Lizenz