Krimi Krimi: Die Spur führt zum Arnstein

harkerode/MZ - Alles beginnt mit einem makabren Scherz. Nach einem Klassentreffen von ehemaligen Schülern der Polytechnischen Oberschule in Welbsleben wird auf der benachbarten Burgruine Arnstein der Kopf eines Mannes gefunden. Auf Indira, die Profilerin des Polizeireviers in Hettstedt, wartet am Ort des grausigen Geschehens noch eine weitere Überraschung: Mathias, ihr neuer Kollege von der Kripo, ist ein alter Bekannter, ein früherer Mitschüler von der Penne in Hettstedt.
Schon auf den ersten Seiten des Buches „Das Rätsel um MANI“ wird deutlich, was die Autorin Carmen Wiese mit „Reisekrimi“ meint. Sie hat die Handlung in ihre Heimatregion verlegt und dabei wichtige Sehenswürdigkeiten eingebunden. Die 47-jährige studierte Chemieingenieurin hat sich mit diesem Buch einen lang gehegten Wunsch erfüllt.
„Ich wollte einmal in meinem Leben einen Krimi schreiben“, erzählt sie in ihrem gemütlich eingerichteten Haus in Harkerode, wo sie mit ihrer Familie seit 1994 wohnt. Zuvor lebte sie in Welbsleben, das heute wie Harkerode zur Einheitsgemeinde Stadt Arnstein gehört. Ein neues Verwaltungsgebilde, das im Zuge der jüngsten Gebietsreform im Land entstand.
Und sie wollte Heimatgeschichte genauso hineinpacken wie Gesellschaftskritik. So finden sich auf den 120 Seiten ihres Krimis auch Beschreibungen von alten Gemäuern und historischen Personen aus der Region, die Indira bei jeder Gelegenheit ein wenig schulmeisterlich ihrem neuen Kollegen unter die Nase reibt. Sie macht auch Abstecher in die Härten der heutigen Arbeitswelt, selbst das Thema Kindesmissbrauch taucht unerwartet auf. Und natürlich dürfen auch bekannte Lokalitäten wie das „Grüne Röckchen“ nicht fehlen.
Die Gelegenheit zum Schreiben bot sich, als die Pharmareferentin im Jahr 2012 eine berufliche Pause einlegen musste. In dieser Auszeit im Sommer hat sich Carmen Wiese voll auf das Schreiben ihres Erstlingswerkes konzentriert. „Ich habe mir ein regelrechtes Zeitregimes auferlegt“, sagte sie. Nach acht Wochen war das Buch fertig.
Das Gerüst der Handlung hatte sie schon seit längerem im Kopf. Die Ideen entstanden auf langen Spaziergängen rund um den Arnstein, die sie gemeinsam mit ihrem Mann gern macht. Auch von der Terrasse ihres Hauses aus kann sie auf die alte, mystische Burgruine schauen. „Dieser Anblick hat mich unheimlich inspiriert“, sagte die Hobbyautorin. Die Aufregung um den angeblichen Weltuntergang im Maya-Jahr kam ihr dabei zugute.
Rätselhafte Zettel, ein undurchsichtiger Journalist und merkwürdige Träume tun ein Übriges, um Spannung in ihrem Buch aufzubauen, für das sie auf Anhieb einen Verlag fand, der es druckte. „Das hat mich doch überrascht“, gesteht Carmen Wiese ein. Wer sie genauer kennt, dem wird auffallen, dass Indira durchaus Züge ihrer Schöpferin trägt. Die Profilerin ist jedenfalls nicht abgeneigt gegen ein Gläschen Wein. Frei nach Carmen Wieses Lebensmotto: „Wer nicht genießen kann, wird ungenießbar.“
Das Buch „Das Rätsel um MANI“ von Carmen Wiese ist zum Preis von 12,50 Euro im Projekte-Verlag in Halle erschienen (ISBN: 978-3-95486-089-0).