1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Hettstedt
  6. >
  7. Kreuzung in Hettstedt: Kreuzung in Hettstedt: Unfallschwerpunkt soll entschärft werden

Kreuzung in Hettstedt Kreuzung in Hettstedt: Unfallschwerpunkt soll entschärft werden

Von Anke Losack 12.05.2016, 17:07
Die Kreuzung Ascherslebener Straße/Feuerbachstraße/Goethestraße in Hettstedt wurde von der Unfallkommission als Unfallschwerpunkt eingestuft.
Die Kreuzung Ascherslebener Straße/Feuerbachstraße/Goethestraße in Hettstedt wurde von der Unfallkommission als Unfallschwerpunkt eingestuft. Winterfeld

Hettstedt - Die Stadt Hettstedt ist in der Ascherslebener Straße zum Handeln gezwungen. Wie Susanne Löbus, die stellvertretende Bürgermeisterin, in der jüngsten Bauausschusssitzung sagte, hat die Verkehrsunfallkommission des Landkreises Mansfeld-Südharz die Kreuzung Ascherslebener Straße/Feuerbachstraße/Goethestraße als Unfallschwerpunkt ausgemacht. Es wird dringend geraten, mittels Ampel oder Kreisverkehr die Verkehrssituation an dieser Stelle zu entschärfen.

13 Unfälle im vergangenen Jahr

Laut der Unfallstatistik sind im vergangenen Jahr an der Kreuzung 13 Unfälle passiert. Wie ein Polizeisprecher auf MZ-Anfrage sagt, gab es dabei zwei schwer und vier leicht verletzte Personen. Auch eine Drei-Jahres-Statistik zog die Kommission zu ihrer Bewertung heran. Demnach krachte es dort im Jahr 2014 achtmal, wobei fünf Personen leicht verletzt wurden. Im Jahr zuvor gab es 13 Unfälle. Ein Mensch wurde leicht verletzt. Die Polizei habe die Ascherslebener Straße bereits seit 1997 unter Beobachtung, so der Sprecher.

„Wir müssen schnell Abhilfe schaffen“, so Löbus, die in der Sitzung den Ausschussmitgliedern die Problematik vorstellte und Meinungen dazu einholen wollte, ob von ihnen eine Ampel oder ein Kreisverkehr favorisiert wird.

Schon einmal Fußgängerampel vorhanden

An der Kreuzung hat es schon einmal eine Fußgängerampel gegeben, erklärte die stellvertretende Bürgermeisterin, die auch Leiterin des Bauamts ist. Die Lichtsignalanlage sei vor Jahren abgebaut und im Bauhof eingelagert worden. „Wir könnten diese wieder aufstellen“, sagte sie und verwies darauf, dass das eine schnelle Lösung wäre. Einen Kreisverkehr zu errichten, könnte hingegen eine langwierige Geschichte werden. Dem stimmten viele der Ausschussmitglieder zu. Einige von ihnen schlugen allerdings auch vor, dass diesmal nicht eine Fußgängerampel, sondern eine Kreuzungsampel aufgestellt werden sollte. Den Verkehr zu bremsen, sei erforderlich, meinte etwa Stadtrat Veit Rothe von der Fraktion Freie Bürger Mitteldeutschlands/Feuerwehr.

Die Stadt will nun zunächst prüfen lassen, ob die eingelagerte Ampel in eine Kreuzungsampel integriert werden könnte oder, ob eine komplett neue Lichtsignalanlage angeschafft werden muss. Die Kosten für eine Kreuzungsampel seien noch unklar, so Löbus.

Aus finanziellen Gründen entfernt

Finanzielle Gründe waren es, warum die alte Fußgängerampel abgebaut wurde. Die Entfernung erfolgte im Jahr 2010. Das ist Sitzungsunterlagen der Hettstedter Ausschüsse zu entnehmen. Der Abbau der Ampel und die Bedenken der Stadträte waren mehrfach Thema. Susanne Traubach, damalige Leiterin des Ordnungsamtes, sagte laut Protokoll in der Sitzung des Hauptausschusses im Juli 2010: „Die Signalanlage kommt weg und es kommt dort ein Fußgängerüberweg hin. (...) Dieser reicht völlig aus für den dort anfallenden Verkehr. Das ist eindeutig ermittelt worden; es wurde ordnungsgemäß gezählt.“ Jürgen Lautenfeld, Hettstedts Bürgermeister zu dieser Zeit, fügte ihr hinzu, dass der Abbau der Ampel „eine finanzielle Angelegenheit“ sei.

Im Jahr 2009 hatte sich der Status der Ascherslebener Straße geändert. Nach der Fertigstellung der Ortsumfahrung Hettstedt wurde sie von einer Bundesstraße zur Gemeindestraße herabgestuft. Löbus verwies nun auf den Bericht der Kommission und sagte, dass die Ascherslebener Straße demnach mittleres Landesstraßenniveau erreicht habe. „Wir müssen schnell reagieren, sonst passieren die nächsten Unfälle und uns wird vorgeworfen, dass wir nicht gehandelt haben“, betonte die Chefin des Bauamts nochmals die Dringlichkeit. (mz)