Hettstedter Spielmannzugs "Blau-Weiß" Hettstedter Spielmannzugs "Blau-Weiß": WM-Teilnahme in den USA doch möglich?

Hettstedt - „Ich bin zurzeit sehr entspannt“, meint Mathias Kaczmarek, Geschäftsführer des Hettstedter Spielmannzugs „Blau-Weiß“ und hat ein breites Grinsen im Gesicht. Der Grund für seine Freude: Die WM-Teilnahme der Spielleute nächstes Jahr in den USA, die rund 80.000 Euro kostet, ist auf einem guten Weg.
Die Spendenbereitschaft ist groß. Die Summe auf dem eingerichteten Konto wächst und es gibt nach seinen Angaben weitere Zusagen für große Beträge von Hettstedter Unternehmen und der Stadt. „Wenn wir dieses Geld bekommen, können wir die Flüge in die USA Anfang nächsten Jahres buchen“, fügt er an.
Fast wäre der Traum von der WM-Teilnahme des Hettstedter Spielmannzuges geplatzt
Rund 15.000 Euro beträgt die Summe der ersten Zahlung, die der Verein aus der Kupferstadt für die 40-köpfige Mannschaft tätigen will. „Das wollen wir zahlen, um selbst den Druck zu haben, die restliche Summe auch zusammenzubekommen“, sagt Kaczmarek. Rund 65.000 Euro sind es dann noch, um den Traum, im Spätherbst 2017 zur Weltmeisterschaft für Spielleute nach Kalifornien zu reisen, wahr werden zu lassen. Am Geld wäre das Vorhaben fast gescheitert - bis eine Welle der Unterstützungsbereitschaft von Privatpersonen, Unternehmen und Institutionen ausbrach.
Einer, der Kalifornien gut kennt, ist Axel Bietz, der Inhaber des Geschäfts Hohmann Optik und Hörakustik in Hettstedt. Er hat über ein Jahr lang in einem Sehhilfen-Geschäft in San Francisco mitgearbeitet, nachdem er sich zuvor schon in Deutschland zum Optikermeister qualifiziert hatte. „Es war eine schöne Zeit“, schwärmt er noch heute und würde sich als Kalifornien-Fan bezeichnen. Als er davon hörte, dass die Hettstedter Spielleute in den Bundesstaat zur WM wollen, es aber aus finanzieller Sicht eher schlecht aussieht, sei ihm sofort klar gewesen, dass er helfen muss. „Wenn ein Verein so eine Chance hat, dann muss er sie nutzen“, so der Geschäftsinhaber.
Auch Landkreis Mansfeld-Südharz sichert den Spielleuten Hilfe zu
Axel Bietz übergab in der vergangenen Woche einen Scheck in Höhe von 500 Euro an die Musiker. Wie er sagt, stammt das Geld aus den Einnahmen vom Advent in den Kupferhöfen im vergangenen Jahr. Er unterstütze damit immer einen guten Zweck und bei den Spielleuten sei das Geld gut aufgehoben. Axel Bietz hofft, dass sich andere Firmenbesitzer angeregt fühlen, die „Blau-Weißen“ ebenfalls finanziell bei ihrem Vorhaben zu unterstützen.
Hilfe bekommen die Spielleute auch vom Landkreis Mansfeld-Südharz. Wie Landrätin Angelika Klein (Die Linke) in der Kreistagssitzung verkündete, hat der Landkreis entschieden, die Spendenaktion des Neujahrsempfanges zu nutzen, um die Hettstedter Spielleute zu unterstützen. Die Einladungen für den Empfang, der am 13. Januar um 17 Uhr in der Mammuthalle Sangerhausen stattfindet, seien vergangene Woche versandt worden.
„Ich persönlich würde mich freuen, wenn so viel Geld wie möglich gesammelt wird, um dem Hettstedter Spielmannszug die Teilnahme an der WM zu ermöglichen. Denn auch so kann der Landkreis seinen Beitrag leisten“, meinte Klein. Als Richtwert: In diesem Jahr brachte der Neujahrsempfang-Spendenaufruf 3.000 Euro ein. (mz)