Hettstedt Hettstedt: Jugend hat Sehnsucht nach einem Autokino in Hettstedt
hettstedt/MZ. - "Irgendwo auf der grünen Wiese, wo man sich eine Decke ausbreiten kann. Denn wenn wir mal ins Kino wollen, müssen wir bis nach Halle oder Aschersleben fahren", sagt Katja Einecke. Der 18-jährigen Schülerin des Humboldt-Gymnasiums stehen wie vielen Jugendlichen in Hettstedt die Haare zu Berge, wenn sie an die Zukunft der Stadt denkt.
Ihr Fazit: Hier muss sich dringend etwas ändern, wenn die Kupferstadt tatsächlich dem Ziel näher kommen will, kinder- und jugendlichfreundlicher zu werden. Was? Das haben mehr als ein Dutzend Jugendliche am Donnerstagnachmittag im Haus der Jugend mit Demografie-Experten Hardo Kendschek besprochen.
"Das fängt schon bei den kostenpflichtigen Parkplätzen vor dem Gymnasium an. Wir müssen jeden Morgen weit entfernt am Jobcenter parken. Denn welcher Schüler kann sich täglich ein Parkticket leisten?", sagt Einecke und hat auch gleich eine Lösung parat: Schüler und Lehrer bräuchten eine Plakette mit der Erlaubnis, kostenlos auf dem Parkplatz an der Stadtmauer stehen zu dürfen. Schon wäre das Problem gelöst.
Doch damit nicht genug. Was die Kupferstadt nach Meinung der Jugendlichen auch dringend braucht, sind mehr Anlaufpunkte in den umliegenden Wäldern. "Damit die Mütter mit ihren Kindern spazieren gehen können und sich auf aufgestellten Bänken auch mit Anderen treffen können", findet Christin Johne.
Bestenfalls werden an verschiedenen Stellen zusätzlich Spielgeräte für die Kinder aufgestellt. Denn das größte Problem der Jugendlichen sind eindeutig die fehlenden Freizeitangebote außerhalb der Vereine.
Es fehlen Konzertabende mit Nachwuchsbands und originelle Sportangebote. "Vielleicht könnten auf einer Freifläche in der Innenstadt oder am Skaterpark einfach ein paar Basketballkörbe aufgestellt werden", sagt Katja Einecke.
Und für die Verschönerung des Bahnhofs haben die Schüler auch schon eine Idee: einen Graffiti- oder Malwettbewerb, um die unansehnlichen Stellen hinter bunter Farbe verschwinden zu lassen.
Inwieweit all diese Vorschläge auch tatsächlich umgesetzt werden, wird am kommenden Donnerstag, 8. März, zum nächsten Treffen der Hettstedter Zukunftsgruppe im Rathaus beraten.
Doch ganz gleich, was dabei herauskommt, Demografieexperte Hardo Kendschek will nach der ersten Diskussionsrunde weiter eng mit den Hettstedter Jugendlichen zusammenarbeiten: "Ich würde es sehr begrüßen, wenn die Jugendlichen fest organisiert sind und regelmäßig ihre Ideen zur Stadtentwicklung beitragen."