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Hettstedt Hettstedt: Besucher-Rekord im Museum

Von helga langelüttich 12.08.2012, 16:29

hettstedt/MZ. - Ein wenig Heimweh klingt durch, wenn Zeb Gul vom "weißen Berg" in Afghanistan schwärmt, auf dem er besonders schöne Mineralien gefunden hat. Wegen der unsicheren Lage musste er seine Heimat verlassen und hat sich in Limburg (Hessen) niedergelassen. Am Sonntag war Zeb Gul mit wunderschönen Aquamarinen, Turmalinen und Topasen aus Pakistan und Afghanistan auf der Hettstedter Mineralien- und Fossilienbörse vertreten. Bereits zum zweiten Mal gehörte er zu den Ausstellern am Humboldt-Schloss. "Ein Freund hatte mich 2011 auf diese Veranstaltung aufmerksam gemacht, und es hat mir so gut gefallen, dass ich in diesem Jahr wiedergekommen bin", so Zeb Gul. "Es sind die Atmosphäre bei der Ausstellung und die schöne Gegend, die mir so gefallen."

Bereits zwei Stunden vor Eröffnung der 18. Mineralienbörse, die sich längst deutschlandweit einen Namen gemacht hat, kamen die ersten Besucher. Bis zum Mittag wurden bereits mehr als 500 Interessenten gezählt, die Mineralien ansehen oder kaufen wollten, um die eigene Sammlung zu vervollständigen. So herrschte an den 95 Ständen reger Betrieb. Eine kurze Anreise hatte Familie Kuleck aus Siersleben: Der ehemalige Bergmann stellte eine fast komplette von Bergbaugeräten aus, einschließlich verrosteter Hufeisen von Pferden, die einst im Bergwerk mitarbeiten mussten. Die Geräte stammten vom Glückhilf-Schacht, der 1899 stillgelegt wurde. Peter Kuleck hat sie sie auf der Halde gefunden.

Der 83-jährige Gerhard Grude zeigte zahlreiche Exponate aus dem Mansfelder Revier. "Ich hatte drei Steiger in der Familie - so wurde ich mit dem Sammlerfieber infiziert", sagte er. Beim Hausbau vor Jahren hat er extra drei Kellerräume für seine Sammlungen eingerichtet. Seine weiten Reisen führen ihn immer nur in Länder, in denen er hoffe, Mineralien zu finden, wie er begeistert erzählte.

Einer der jüngsten Aussteller war Christian Steuer (22) aus Helbra: Der angehende Gesundheits- und Krankenpfleger zeigte selbst gefundene Stücke Kupferschiefer mit Fisch- oder Pflanzenabdrücken. Die Exponate fanden Interesse bei Karl-Heinz und Gabi Oertel, die extra aus Sachsen angereist waren. "Wir haben Mansfelder Wurzeln und kommen deshalb gern her. Auf der Börse wollen wir unsere Sammlung von Abdrücken im Kupferschiefer erweitern."

Mittlerweile sind unter den Besuchern der Veranstaltung auch immer mehr Frauen. Das liegt daran, dass nicht wie früher lediglich die gefundenen Mineralien ausgestellt werden, sondern auch Steine und Silber in schöner Verarbeitung als Ketten, Anhänger oder Ringe präsentiert werden. So zeigte die 14-jährige Nicole Wesiger aus Ilfeld am Stand ihres Vaters, der Mineralien sammelt, selbst entworfene und bearbeitete Schmuckstücke aus Rosenquarz, Korallen und Silber, die das Talent des Teenagers erkennen lassen und viele Besucherinnen begeistern.

Wenn bei früheren Börsen der Besucherstrom oft ab Mittag nachließ, so war das diesmal wohl auch wegen des schönen Wetters nicht der Fall. Am Ende jedenfalls konnte Bernd Friedrich, Vorsitzender des Fördervereins Mansfeld-Museum, erfreut feststellen: "Mit mehr als 800 Besuchern haben wir das Ergebnis vom vergangenen Jahr übertroffen."