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Idee der Firma Green Team Hat die Grundschule Mansfeld bald ein kleines Kraftwerk vor der Tür?

Die Firma Green Team aus Vatterode will die bei ihr anfallende Biomasse vor Ort verwerten. Was das alles für die Grundschule Mansfeld bedeutet.

Von Daniela Kainz 25.11.2025, 14:45
Die Grundschule in Mansfeld
Die Grundschule in Mansfeld (Foto: Jürgen Lukaschek)

Vatterode/MZ. - Im Unternehmen Green Team in Vatterode fallen jährlich 4.000 Tonnen Biomasse an.

Der Betrieb, der Dienstleistungen im Forstbereich, Garten- und Landschaftsbau sowie in der Grünflächenpflege übernimmt, schickt ein bis zwei Lkw pro Woche auf die Reise, um die dabei anfallende Biomasse zu Abnehmern zu bringen und zu verkaufen.

Weite Strecken müssen dafür deutschlandweit zurückgelegt werden. „Wir fahren unter anderem bis Berlin“, so Geschäftsführer Patrick Schulze. Aus Nachhaltigkeits- und Kostengründen wurde eine Idee entwickelt, wie die Biomasse ohne lange Anfahrtswege sinnvoll vor Ort eingesetzt werden kann.

So könnte sich Schulze vorstellen, ein Blockheizkraftwerk in Mansfeld zu errichten. Und zwar so nah wie möglich am Mansfelder Schulstandort. Denn: „Die Grundschule und die Turnhalle könnten mit Strom und Wärme aus diesem Kraftwerk versorgt werden.“

Das Blockheizkraftwerk will das Unternehmen auf eigene Kosten aufbauen. Auf die Stadt würden deshalb keine Ausgaben für Investitionen zukommen, erklärt der Geschäftsführer. Als Abnehmer von Wärme und Strom hätte die Kommune lediglich die Bezugskosten zu zahlen.

Unterstützung für Wirtschaftskreislauf

Seine Idee stellte Schulze kürzlich dem Bau- und Vergabeausschuss des Mansfelder Stadtrates vor. Denn er wollte wissen, ob Interesse in der Kommune an einer solchen Lösung besteht.

Die Reaktionen waren durchweg positiv. „Das könnte vielleicht ein Pilotprojekt werden“, meinte Birk Freigang von der Fraktion der Freien Wählergemeinschaft. Bürgermeister Andreas Koch (Freie Bürger Mitteldeutschland) sah unter anderem als Vorteil an: „Wir sind dann autark und der Wirtschaftskreislauf vor Ort wird unterstützt.“ Jetzt soll die Idee auch noch einmal im gesamten Stadtrat thematisiert werden. Am Ende stünde ein Beschluss, dass die Stadt Mansfeld das Vorhaben befürwortet.

Für Geschäftsführer Schulze war dieses erste positive Signal aus dem Bau- und Vergabeausschuss äußerst wichtig. Es ist für ihn erforderlich, um die nächsten Schritte in dieser Angelegenheit einzuleiten. „Wir stehen erst ganz am Anfang“, betonte er gegenüber der MZ. Zum jetzigen Zeitpunkt kann nach seinen Worten noch nicht endgültig gesagt werden, ob das Blockheizkraftwerk tatsächlich entsteht.

Ein umfangreicher Prüfprozess zum Vorhaben ist notwendig und muss sich jetzt anschließen. Mehrere grundlegende Aspekte gilt es, intensiver zu beleuchten. Es muss beispielsweise in Erfahrung gebracht werden, ob der Standort für das Blockheizkraftwerk geeignet ist. Eine Wirtschaftlichkeitsberechnung soll ebenfalls erarbeitet werden. Dem Geschäftsführer zufolge müsse auch der Wärme- und Energiebedarf für die Grundschule und die Turnhalle ermittelt werden.

Kleines Nahwärmenetz denkbar

Erst wenn die Ergebnisse zu diesen noch offenen Fragen vorliegen, kann entschieden werden, ob das Projekt umsetzbar ist. „Wir müssen sehen, ob alle notwendigen Kriterien erfüllt werden“, erklärt Schulze.

Vorstellbar ist für ihn auch, mit Hilfe des Blockheizkraftwerkes weitere Abnehmer über ein kleines Nahwärmenetz anzuschließen. Er geht von einer Kapazität für etwa zehn bis 30 Einfamilienhäuser aus. Das Blockheizkraftwerk selbst könnte in Containerbauweise in einer Bauzeit von zwei bis drei Tagen an seinem Standort platziert werden.

Die Geschichte des Unternehmens Green Team in Vatterode begann im Sommer 2008. Es beschäftigt inzwischen mehr als 30 Mitarbeiter. Sie sorgen unter anderem dafür, dass hochwertiges Brennholz wie Holzbriketts und Pellets aus nachhaltiger Forstwirtschaft zum Heizen von Kaminen und Öfen angeboten werden kann. Die Firma beschäftigt auch Experten für Baumpflegearbeiten und übernimmt das Fällen von Bäumen, die krank sind oder aus andern Gründen zum Risiko für die Umgebung geworden sind.