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Zähne aus dem Computer Gründung der Dentallabor Activ Dental GmbH in Hettstedt

Von Tina Edler 17.09.2020, 13:00
Patrick Schwabe zeigt an seiner Kollegin Susann Hahn, wie ein digitaler Zahnabdruck innerhalb weniger Minuten erstellt wird.
Patrick Schwabe zeigt an seiner Kollegin Susann Hahn, wie ein digitaler Zahnabdruck innerhalb weniger Minuten erstellt wird. Maik Schumann

Hettstedt - Wenn Altbewährtes auf Neues trifft: So könnte man das neugegründete Dentallabor in der Hettstedter Maria-Brautzsch-Straße beschreiben. „Wir nutzen die handwerklichen Erfahrungen und schlagen gleichzeitig den digitalen Weg ein“, sagt Gabriele Bialek. Die Zahntechnikmeisterin erlernte den Beruf vor 45 Jahren, war anfangs in der Poliklinik Hettstedt tätig und wechselte zur Wende in die Xental Zahntechnik GmbH. Keramik, Kunststoff oder Gold - kaum ein Material in der Zahnersatz- und Kronenherstellung, das seitdem noch nicht durch die Hände der 60-Jährigen gewandert ist.

„Das Bild des Zahntechnikers hat sich in den letzten Jahren aber völlig verändert.“ Wurde ursprünglich der klassische Zahnabdruck noch per Hand gegossen und anschließend in vielen kleinen und filigranen Schritten modelliert, übernehmen heutzutage die Technik und die Maschinen viele Aufgaben. Vor allem die Ausrichtung auf das Digitale habe vermehrt Einzug gehalten.

Gründung der Dentallabor Activ Dental GmbH in Hettstedt

Deswegen hat sich Bialek nun mit Patrick Schwabe zusammengeschlossen und ist mit ihrer Xental Zahntechnik GmbH von der Hettstedter Lutherstraße in die Maria-Brautzsch-Straße gezogen. Denn dort hat Patrick Schwabe Anfang des Jahres sein Dentallabor Activ Dental GmbH gegründet. „Vor etwa sechs, sieben Jahren habe ich angefangen, mich mit den digitalen Möglichkeiten zu beschäftigen“, sagt der 42-jährige Zahntechniker. Und er war sofort begeistert von der Technik. Innerhalb weniger Minuten wird mit einem Scanner - der von der Form her ein bisschen an eine elektrische Zahnbürste erinnert - der Mundraum erfasst und ein digitaler Gebissabdruck erstellt.

Das spart nicht nur enorm viel Zeit, sondern auch Material, das man bei der Herstellung eines herkömmlichen Abdrucks verwenden würde. „Eine innovative Schiene, die nicht nur für uns von Vorteil ist, sondern auch für unsere Kunden und deren Patienten“, sagt Bialek.

Den Feinschliff übernehmen die Zahntechniker

Die Kunden sind in dem Fall andere Labore, die eben jene Ausstattung nicht haben, aber auch jede Menge Zahnärzte, die die Abdrücke vom Patienten nehmen. „Es gibt bereits Praxen, die digital aufgestellt sind. Wir bieten aber auch an, unsere Technik auszuleihen“, sagt Susann Hahn, die seit September als Zahntechnikmeisterin das neue Dentallabor verstärkt. Unbekannt war sie im Team aber vorher schon nicht, denn ihre Ausbildung absolvierte die heute 44-Jährige in der Zahntechnik bei Gabriele Bialek.

Nach zwischenzeitlichen Stationen in anderen Laboren, zum Beispiel in Aschersleben, „sind wir jetzt wieder zusammengekommen“, sagen die beiden Frauen fast zeitgleich. Einig sind sie sich auch, dass der digitale Fortschritt sehr wichtig und gut sei, den eigentlichen Beruf aber nicht ersetze. Den Feinschliff am Ende fertigen nämlich noch immer die Hände der Zahntechnikerinnen selbst. (mz)

Gabriele Bialek (re.) ist seit 30 Jahren als Zahntechnikerin in Hettstedt tätig.
Gabriele Bialek (re.) ist seit 30 Jahren als Zahntechnikerin in Hettstedt tätig.
Maik Schumann