Franzosenturm in Hettstedt Franzosenturm in Hettstedt: Handwerkerausstellung der Alten Meister rückt näher

Hettstedt - Große dunkle Holzbalken wechseln sich mit alten Steinwänden ab und umrahmen den Innenraum des Franzosenturms im Hettstedter Zentrum. „Das war alles komplett zugemüllt. Baustoffe, Flaschen, alles Mögliche lag hier rum“, sagt Steffen Geilert, Vorsitzender des Vereins Alte Druckei Heise, und zeigt auf den mittlerweile leergeräumten, sandigen Boden.
Mehrere Container Müll kamen so in den vergangenen Wochen und Monaten zusammen. Auch der Platz vor dem Franzosenturm musste von Unrat befreit werden.
Für die Arbeiten stehen dem Verein Bundesfreiwillige zur Verfügung, die von der Gesellschaft für Sanierung und Gesamtstruktur Mansfeld-Südharz gestellt werden. „Das ist eine große Hilfe für uns. Und mittlerweile sieht man im Turm einen ersten Fortschritt. Das ist super“, sagt er zufrieden.
Projekt "Meisterausstellung"
Im Projekt „Meisterausstellung“ hat sich in der letzten Zeit also wieder einiges getan. Der Plan, in den Franzosenturm wie auch in das angrenzende Stadtmauergebäude Exponate des Klubs der Alten Meister auszustellen, schreitet Stück für Stück weiter voran.
Rund 4.000 Exponate umfasst die Sammlung. Bevor die großen und kleinen Maschinen, Geräte und Handwerksteile aber ihren Platz in den neuen Räumen einnehmen werden, wird es noch dauern.
Denn neben den Aufräumarbeiten werden parallel auch Fördermittel beantragt. Mit dem Geld soll eine Firma beauftragt werden, die ein museales Konzept erstellt. Wie Geilert bestätigen, gab es dafür jetzt Gespräche mit dem Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt.
Dort habe man sich „zufrieden mit den Ausführungen“ gezeigt, fasst er nach den Besprechungen zusammen. „Wir sind zuversichtlich, dass die Fördermittel dann kommen werden.“
Dann bedeute realistisch betrachtet aber erst im Frühjahr des kommenden Jahres, ergänzt Monique Schmid, Mitarbeiterin der APS Verwaltung in Hettstedt, dazu. Dem Unternehmen gehört das Stadtmauergebäude. Gemeinsam mit dem Druckereiverein plant es seit mehren Monaten das Unterfangen, entwirft Ideen und bereitet alles vor.
Wechselausstellung mit Multimedia
„Es soll eine Wechselausstellung werden und wir wollen multimediale Elemente dabei haben“, äußert Monique Schmid einige Ideen. Dafür wurden mit etlichen der Alten Meister bereits Interviews geführt.
„Sie sollen dann als Videos in der Ausstellung gezeigt werden“, verdeutlicht Schmid. Genaue Details und Umsetzungsmöglichkeiten würden sich aber erst mit dem eigentlichen Konzept entscheiden, das im kommenden Jahr erarbeitet wird.
Dabei sei der pädagogische Aspekt allen Beteiligten sehr wichtig. Künftig soll die Ausstellung nämlich bei Schülern die Lust und das Interesse für die Gewerke wecken, hofft man. Exponate und Erklärstücke sollen das vermitteln.
Das Repertoire dafür erweitert sich immer wieder. So habe vor kurzem ein Handwerker alte Prüfgeräte aus der Elektrobranche bei Geilert abgegeben. „Sie sind zwar nicht mehr zeitgemäß, zeigen aber die Entwicklung des Berufs“, sagt er.
(mz)
