Fasching Fasching : Karnevalisten eröffnen lautstark die fünfte Jahreszeit

Eisleben/Mansfeld/Hettstedt/Quenstedt - Es geht wieder los: Die Narren im Mansfelder Land haben am 11.11. um 11.11 Uhr die Rathäuser übernommen und damit die fünfte Jahreszeit eingeläutet.
Rathaus in Eisleben wieder fest in Karnevalistenhand
„Islebia Hellau“: Das Rathaus der Lutherstadt Eisleben ist wieder fest in Karnevalistenhand. Die Narren vom Eisleber Carnevalsverein „De Lotterstädter“ haben sich in Person ihres Vorsitzenden Ingo Zeidler am Freitag den Rathausschlüssel geschnappt und das Kommando in der Stadt übernommen. Oberbürgermeisterin Jutta Fischer (SPD) konnte da nichts mehr ausrichten.
Pünktlich zum Auftakt der närrischen Zeit erklang natürlich auch der Hallermarsch. Für die Hungrigen gab es im Rathaussaal Pfannkuchen. Das diesjährige Motto des Karnevalsvereins lautet: „Lachen macht das Leben schön, drum zum Lotterstädter Fasching gehen.“
Hettstedter Karnevalsverein rückt mit Konfettikanone an
Punkt 11.11 Uhr forderte Nadine Haak von den Neudorfer Narren vor dem Rathaus in der Kupferstadt: „Komm rück den Schlüssel raus.“ Um der Forderung Nachdruck zu verleihen, zog der Hettstedter Karnevalsverein mit einer großen Konfettikanone auf. In diesem Jahr wurde das Kanonenrohr mit rund 15 Kilogramm Konfetti befüllt und extra mit einer Laserzieleinrichtung ausgestattet, damit die Büroräume des Bürgermeisters Danny Kavalier (CDU) auch getroffen werden. Der gab sich schließlich geschlagen und überreichte den Schlüssel an die Jecken.
Eines war in diesem Jahr anders als gewohnt: Die Neudorfer Narren und der Bürgermeister verzichteten zugunsten von krebskranken Kindern in Halle auf eine gemeinsame Feier mit den Bürgern im Ratssaal und spendeten dieses Geld an den halleschen Verein. „Die Kinder liegen uns am Herzen“, sagte Haak und erhielt viel Applaus.
Präsident des Quenstedter Carnevals-Clubs fordert den Schlüssel vom Bürgermeister
11.10 Uhr: Die Kinder der örtlichen Kindertagesstätte wie auch die Mitglieder des Quenstedter Carnevals-clubs (QCC) haben längst Position vor dem Dorfgemeinschaftshaus bezogen. Eine Minute vor der karnevalistischen Machtübernahme schaut der Präsident des Karnevalsvereins prüfend auf seine Uhr. Hartmuth Schlegel hebt den Arm, bevor er die jeckische Machtabgabe vom Bürgermeisters der Einheitsgemeinde Arnstein fordert. „Komm raus!“, fordert er von Bürgermeister Frank Sehnert (parteilos). Die traditionelle Schlüsselübergabe gehört untrennbar zu dem gelebten Karnevalszeremoniell.
Wenigstens auf diese Machtübernahme freut sich Bürgermeister Sehnert. Schließlich weiß er, was ihn mit der Abgabe des eisernen, etwa drei Kilogramm schweren Schlüssels zu erwarten hat: Frohsinn, Gewitztheit und Karneval „uff Mansfäller Art“. Der Nachwuchs spielt in der 32. Karnevalssession eine bedeutsame Rolle. Wohl einer der Gründe, warum die Wahl für das diesjährige Motto im Mansfeldischem Charme lautet: „Wir sinn jut druff“. Für die vor ihnen liegende Zeit zeigt sich Schlegel positiv gestimmt. „Immerhin sind bereits acht von elf Veranstaltungen ausverkauft“, sagt er.
In Mansfeld übernimmt der Karnevals-Club im Rathaus das Kommando
Auch in Mansfeld sind die Narren wieder los: Pünktlich um 11.11 Uhr übernahmen die Karnevalisten vom Mansfelder Karnevals-Club im Rathaus das Kommando. Unter Führung ihres Vorsitzenden Hans-Jochen Wernicke holten sie sich von Bürgermeister Gustav Voigt (Freie Wählergemeinschaft) den Schlüssel zur Amtsstube.
In seiner Rede sendete Wernicke auch ironische Grüße an den Journalisten der Tageszeitung „Die Welt“, Tilman Krause, der in einem Artikel vor einigen Tagen hart mit Mansfeld ins Gericht gegangen war und die Stadt als gespenstisch leer bezeichnet hatte. Wenn er heute nach Mansfeld gekommen wäre, hätte er alles andere als eine tote Stadt vorgefunden, so Wernicke, der mit Freude und positiver Stimmung auf die frisch eröffnete Karnevalssaison blickt. (mz)

