Eine Stadt in Trauer Eine Stadt in Trauer: Stadt legt nach Tod von Danny Kavalier ein Kondolenzbuch aus

Hettstedt - Grau hängt der Himmel am Montagmorgen über Hettstedt. Auf dem Marktplatz herrscht nur wenig Treiben. Ein paar Passanten stehen zusammen und erzählen, andere ziehen mit Einkaufstaschen behangen über den Platz. Auch vorbei am Rathaus. Dort steht am Morgen vor dem Eingang ein einzelnes rotes Grablicht. Aufgestellt und angezündet zum Gedenken an Danny Kavalier, Hettstedts Bürgermeister, der am Samstag im Alter von 40 Jahren verstarb.
Gegen neun Uhr am Montagmorgen tritt Dirk Kwisdorf, Hausmeister im Rathaus, aus dem Gebäude, holt die Stadtfahne ein und befestigt einen Trauerflor daran. Auf dem Marktplatz wird es plötzlich ruhiger. Die wenigen Passanten stellen ihre Gespräche für einen Moment ein und schauen zu Kwisdorf, während er die Fahne erneut auf halbmast setzt.
Tod von Danny Kavalier: Bestürzung und Fassungslosigkeit unter Hettstedter Bürgern
„Das ist wirklich schlimm. Als wir die Nachricht am Samstag gehört haben, waren wir sehr bestürzt und sind es immer noch“, sagt Karin Horka während sie am Rathaus vorbeigeht. Bestürzung und Fassungslosigkeit sind es, die auch zwei Tage nach dem plötzlichen Tod des Bürgermeisters in der Kupferstadt vorherrschen.
„Das ist doch kein Alter. Man begreift das gar nicht so richtig, schrecklich. Ich habe selbst eine Tochter in dem Alter“, sagt Wilfried Schön kopfschüttelnd. Und auch der Hettstedter Klaus Fahrenholz ist darüber entsetzt. Er habe die Nachricht am Wochenende in den sozialen Netzwerken gelesen und war daraufhin schockiert: „Schlimm in so einem Alter, das ist doch noch ziemlich jung. Mir tut auch die Familie leid“, meint er nachdenklich.
Danny Kavalier wird in Hettstedt eine große Lücke hinterlassen
Einig sind sich alle, dass Danny Kavalier eine große Lücke in der Kupferstadt hinterlassen wird. „Er hat viel getan hier in Hettstedt. Und in der Stadt hat sich auch vieles zum Positiven verändert durch ihn“, sagt Karin Horka. Das sieht auch Steffen Geilert so. Der Vorsitzende des Hettstedter Vereins Alte Druckerei Heise und Inhaber einer Buchhandlung hatte mit Kavalier viel zu tun - sei es in Debatten um die Hettstedter Parkgebühren oder beim Pläneschmieden für eine künftige Handwerksausstellung
. „Man konnt mit ihm gut streiten, diskutieren und sich wieder versöhnen. Er hat immer nach Lösungen gesucht, auch wenn man nicht immer einer Meinung war. Die Nachricht vom Tod ist einfach unfassbar. Er war einer von uns“, sagt Geilert mit belegter Stimme und sichtlich um Fassung bemüht. Und seine Frau Sylvia fügt hinzu: „Die Nachricht hat uns sehr getroffen. Er hinterlässt nicht nur eine große Lücke, sondern auch große Fußstapfen in Hettstedt und darüber hinaus.“
Offene und ehrliche Art von Danny Kavalier kam gut bei Bürgern an
Vor allem seine offene und ehrliche Art, Dinge beim Namen zu nennen und immer seine Meinung zu sagen, sei es gewesen, die ihn habe polarisieren lassen, sind sich beide einig. Die Mitglieder des Hettstedter Spielmannszugs Blau-Weiß sehen das ebenso: „Danny Kavalier war ein guter Bürgermeister, vor allem aber ist er Mensch geblieben. Er hat sich nie verbiegen lassen und immer offen seine Meinung gesagt. Das machte ihn authentisch und liebenswert.“
Sylvia und Steffen Geilert waren am Montag auch eine der ersten, die sich im Kondolenzbuch eintrugen. Dieses hat die Stadtverwaltung im Standesamt im Rathaus zur Anteilnahme am Tod des Hettstedter Bürgermeisters Danny Kavalier ausgelegt. Wie Stadtsprecherin Christin Saalbach mitteilt, liege es für die Öffentlichkeit zu den regulären Öffnungszeiten der Stadtverwaltung aus.
Dort und bei den Mitarbeitern geht auch nach dem Tod ihres Chefs der Betrieb weiter - wenn auch verhalten und mit getrübter Stimmung. „Herr Kavalier hätte gewollt, dass wir weiter machen“, sagt Saalbach. Es müsse weitergehen, wie Wilfried Schön meint. „Das hätte Danny Kavalier auch so gewollt. Stillstand hätte er in der Stadt nicht akzeptiert und auch nicht gut gefunden“, ist er sich sicher. (mz)
