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Ehemaliges Krankenhaus Ehemaliges Krankenhaus: Bauarbeiten für Pflegeheim können beginnen

Von Tina Edler 27.09.2019, 09:38
Ein großer Teil des ehemaligen Krankenhauses im Hettstedter Zentrum ist abgerissen. Hier entstehen ein Pflegeheim und betreutes Wohnen.
Ein großer Teil des ehemaligen Krankenhauses im Hettstedter Zentrum ist abgerissen. Hier entstehen ein Pflegeheim und betreutes Wohnen. Elstner

Hettstedt - Ein großes Loch klafft im Boden, wo einst ein Teil des alten Krankenhauses in der Hettstedter Jakobistraße stand. „Wir sind mit dem Abriss soweit durch und beginnen nun mit dem Rohbau“, sagt René Detzner.

Der Geschäftsführer des Ingenieurbüros „id Consulting UG“ aus Hettstedt hatte das Areal vor Monaten gekauft und lässt dort unter dem Namen „Wohnen am Stadtpark“ ein Haus für betreutes Wohnen sowie ein Pflegeheim entstehen. Rund sechs Millionen Euro sollen in das Projekt gesteckt werden.

Volle Auslastung

Mittlerweile steht auch fest, wer die Einrichtung am Ende betreiben soll. Der Eigenbetrieb der Sozialstation der Stadt Hettstedt habe sein Interesse bekundet, so Detzner. Das bestätigt auch Daniel Kleist, Leiter des Eigenbetriebs Sozialstation.

„Der Bedarf in Hettstedt ist auf jeden Fall da. Wir sind mit unseren zwei Standorten derzeit ausgelastet und würden mit dem Krankenhaus einen dritten Standort aufbauen“, sagt er.

Derzeit betreibt die städtische Einrichtung einen ambulanten Pflegedienst in der Schillerstraße und ein Pflegeheim in der Franz-Mehring-Straße. Die neuen Plätze im alten Krankenhaus voll zu bekommen, darin sieht Kleist kein Problem.

Alle Kosten berücksichtigen

Schon jetzt gebe es Wartelisten für Betreuungsplätze in der Kupferstadt. Bevor es aber das endgültige Ja zum neuen Standort geben kann, müssten noch viele Punkte geklärt werden. Derzeit prüfe man die finanzielle Situation des Eigenbetriebs.

Als Unternehmen der Stadt Hettstedt, die in diesem Jahr ein Minus im Haushalt von rund 1,7 Millionen Euro aufweist, sei das nur verständlich, so Kleist. „Immerhin müssen wir schauen, ob wir uns das leisten können und dabei alle Positionen, wie beispielsweise Personalkosten, berücksichtigen“, sagt er.

Das alles werde in den kommenden Wochen und Monaten den Stadträten der Stadt Hettstedt vorgelegt, die dann über das Vorhaben abstimmen werden.

Derweil werkeln auf der Baustelle in der Jakobistraße die Handwerker am rechten Klinikflügel, der nicht Bestandteil des Abrisses war. Wände werden weggerissen, neue Fenster ins Mauerwerk eingefügt und andere verschlossen, ein Treppenhaus angebaut und das Dach saniert.

Zusätzliche Serviceangebote

Hier entstehen 23 sogenannte Servicewohnungen, bei denen der Pflegedienst Zusatzleistungen für die Anwohner anbietet. Im April kommenden Jahres soll der Umbau fertig und das Gebäude bezugsfertig sein, so Detzner.

Dort, wo derzeit noch das große Loch klafft, wird außerdem ein weiteres Gebäude entstehen. Rund 44 bis 60 stationäre Plätze soll das Pflegeheim beherbergen. Die Arbeiten dafür sind aber erst für das kommenden Jahr geplant, so Detzner.

Gemeinsam mit der Sozialstation, die auch dieses Haus betreiben will, sollen dazu die Pläne ausgearbeitet werden. „Wir wollen das Gebäude nach den Wünschen des Nutzers bauen“, sagt Detzner.

Mit seinem Ingenieurbüro plant und baut der Hettstedter seit gut 15 Jahren Pflegeheime und ähnliche Einrichtungen in ganz Deutschland, hat beispielsweise große Objekte in Hamburg betreut. (mz)

Michael Nötzel verspachtelt eine Wand im alten Krankenhaus.
Michael Nötzel verspachtelt eine Wand im alten Krankenhaus.
Lukaschek