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Brand in Mansfeld Brand in Mansfeld: Hündin Tara rettet Bewohner

Von Anke Losack 09.05.2014, 05:35
Hund Tara hat zwei Bewohnern das Leben gerettet.
Hund Tara hat zwei Bewohnern das Leben gerettet. Lukaschek Lizenz

Mansfeld/MZ - Die Mansfelder Familie Heinecke steht vor dem Nichts. Ihr Haus ist unbewohnbar. Unbekannte haben in der Nacht zu Freitag eine für den Sperrmüll abgestellte Couch angezündet. Die Flammen griffen auf das Wohnhaus über und setzten es in Brand. Dass sich die beiden 49 und 54 Jahre alten Bewohner aus dem brennenden Gebäude unbeschadet retten konnten, haben sie ihrer Boxerhündin Tara zu verdanken. Ihr Bellen hatte sie rechtzeitig geweckt.

Betroffene stehen vor dem Nichts

„Sie haben großes Glück gehabt“, meint Andreas Steffens vom Polizeirevier Mansfeld-Südharz. Gegen 1 Uhr nachts sei das Haus in der Kirchstraße in Brand geraten. Das Feuer ist von einer alte Couchgarnitur, die vor dem Haus stand, auf den Überstand des Dachstuhls übergesprungen, so die Polizei. In der Folge sei das Wohnhaus vollständig in Brand geraten. Mit sechs Fahrzeugen und 32 Einsatzkräften rückte die Feuerwehr aus Mansfeld und Umgebung an. Sie löschte zwar den Brand. Doch das Haus sei für die Bewohner nicht mehr nutzbar, so Steffens.

Nach ersten Schätzungen der Polizei beträgt die Schadenshöhe rund 150 000 Euro. Die Familie ist in der Nachbarschaft untergekommen. „Sie sind gesundheitlich okay“, so der Beamte, „aber psychisch sind sie angeschlagen.“ Keiner der beiden Betroffenen will sich deshalb äußern. Die Renovierung des Hauses sei noch nicht lange her. „Und nun stehen sie vor dem Nichts“, sagt der Polizeibeamte vor Ort der MZ.

Bürger sind fassungslos

Beinahe hätte es in der Nacht zum Freitag einen zweiten Großbrand in der Kirchstraße gegeben. Vor einem Wohnhaus, etwa 150 Meter von den Heineckes entfernt, wurde ebenfalls Sperrmüll angezündet. „Das Feuer konnte von den Hausbewohnern gelöscht werden“, so Steffens. Die Spuren an der renovierten Fassade sind aber zu sehen: Sie ist schwarz vom Ruß.

Unter den Mansfelder Bürgern herrscht Fassungslosigkeit. Als Gerhard Steiner vor der Ruine steht, schüttelt er den Kopf: „Es tut weh, so etwas zu sehen.“ Die Fassade verrußt, das Dach zerstört, Ziegeln, verbrannte Latten und die Überreste der abgefackelten Couch liegen auf der Straße. Steiner war auch während des Brandes draußen. „Es waren wahnsinnige Flammen“, schildert er. Der Hausbesitzer habe versucht, sie zu löschen, es aber nicht geschafft. Nicht nur ihn bewegt die Frage nach den Brandstiftern. „Vielleicht ein Feuerteufel“, mutmaßt Steiner.

Die Feuerwehr löscht in der Nacht den Brand. Das Haus ist hinüber.
Die Feuerwehr löscht in der Nacht den Brand. Das Haus ist hinüber.
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Auch hier brannte der Sperrmüll.
Auch hier brannte der Sperrmüll.
lukaschek Lizenz