Bauarbeiten in der Randsiedlung Bauarbeiten in der Randsiedlung: Wurde Anwohner vom Ingenieurbüro vor die Tür gesetzt?
Hettstedt - Mirko Sommer ist entsetzt: „Ich wollte mir nur einen Rat einholen und dann bekomme ich so eine Abfuhr“, sagt der Anwohner der Hettstedter Randsiedlung. In Vorbereitung auf bevorstehende Baumaßnahmen der Stadtwerke Hettstedt in eben jener Straße wollte er sich Hilfe beim zuständigen Ingenieurbüro in Hettstedt, das für die Arbeiten beauftragt wurde, einholen.
Am Ende wurde Sommer wenig zufriedenstellend und ratlos vor die Tür gesetzt, wie er an die Lokalredaktion der Mitteldeutschen Zeitung schreibt.
Stadtwerke wollen in Hettstedter Randsiedlung Kanäle sanieren
Was aber war passiert? In der Randsiedlung wollen die Stadt Hettstedt und die Stadtwerke der Kupferstadt Sanierungsarbeiten am Schmutzwasser- und Regenwasserkanal sowie an der Straßenoberfläche vornehmen lassen. Für diesen Zweck und in Vorbereitung auf die Maßnahmen hat das beauftragte Ingenieurbüro die Anwohner angeschrieben, um die gewünschte Lage eines zu errichtenden Revisionsschachtes einzeichnen zu lassen.
So weit, so gut, meint auch Mirko Sommer. Allerdings sei er nicht im Besitz dafür notwendiger Unterlagen. „Ich bin noch nicht allzu lange Bewohner der Randsiedlung. Unterlagen oder Lagepläne von Leitungen wurden mir beim Erwerb des Hauses nicht überreicht. Ich konnte somit auch keine Stelle für den zu errichtenden Schacht einzeichnen.“
Anwohner fühlt sich im Ingenieurbüro in Hettstedt unfreundlich abgebügelt
Somit erhoffte sich Sommer beim Ingenieurbüro Rat und Hilfe. Doch bereits der Empfang sei sehr unfreundlich gewesen: „Ohne, dass ich mein Anliegen vortragen konnte, fragte mich die Sekretärin nur: ,Anwohner?‘“. Das Aufeinandertreffen mit einem weiteren Mitarbeiter verlief ebenso negativ.
Nachdem Sommer diesem mehrfach mitgeteilt habe, dass er keine Unterlagen habe, um sich über die Lage der Leitungen zu informieren, soll der Mann zunehmend gereizter reagiert haben. „Er äußerte dann zu mir: ,Dann setzen wir eben den Schacht irgendwo hin und machen den Anschluss tot. Und dann schwimmen Sie in Ihrer Scheiße.‘“ Danach soll Sommer vor die Tür gesetzt worden sein.
Ingenieurbüro wehrt sich gegen die Kritik des Anwohners der Hettstedter Randsiedlung
Beim Ingenieurbüro selbst stellte sich die Situation allerdings etwas anders dar, wie Büroleiter Jörg Rohrberg auf Nachfrage erklärt. Man sei durchaus bereit gewesen, den Anwohner zu beraten und zu helfen und gemeinsam eine Lösung zu finden. „Allerdings ist er selbst zunehmend unsachlich geworden. Es ist immer auch eine Frage des gegenseitigen Respekts“, sagt der Büroleiter.
Auch die Aussage, den „Anschluss tot zu machen“, sei so nicht gefallen. Richtig sei, dass wenn ein Anwohner die gewünschte Lage des Schachtes nicht einzeichnet, das Ingenieurbüro den Platz dafür festlegen muss. Natürlich aber nur dort, wo er sinnvoll ist und in Absprache mit den Stadtwerken, versichert Rohrberg. Bis es aber soweit kommt, habe auch Anwohner Mirko Sommer noch die Möglichkeit, die gewünschte Lage anzugeben.
Denn die Anwohner werden auch noch ein zweites Mal angeschrieben, wenn beispielsweise Auskünfte fehlen. Dieser Briefverkehr habe seine Gründe. „Damit wollen wir im Vorfeld Planungssicherheit erzielen und natürlich für die Anwohner die bestmögliche Lösung finden, um so wenig Kosten wie möglich zu verursachen“, sagt Rohrberg. (mz)