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Start in Corona-Zeiten AZV Wipper-Schlenze: Neuer Geschäftsführer Stephan Sterzik

Von Daniela Kainz 18.05.2020, 11:30
Stephan Sterzik ist der neue Verbandschef des Abwasserzweckverbandes (AZV) Wipper-Schlenze.
Stephan Sterzik ist der neue Verbandschef des Abwasserzweckverbandes (AZV) Wipper-Schlenze. Maik Schumann

Hettstedt - Das konnte keiner ahnen: Gleich zu Beginn seiner Tätigkeit als Verbandsgeschäftsführer des Abwasserzweckverbandes (AZV) Wipper-Schlenze hielt die neue berufliche Aufgabe für Stephan Sterzik eine nicht vorhersehbare Herausforderung bereit. „Mit der Corona-Krise habe ich das Schwierigste in meiner bisherigen beruflichen Laufbahn serviert bekommen“, erzählt er. Die Konfrontation mit der Pandemie erforderte von ihm besonderen Sachverstand und Augenmaß.

„Wir mussten sicherstellen, dass wir betriebs- und handlungsfähig bleiben und auch bei krankheitsbedingten Ausfällen die Abwasserentsorgung gewährleisten können“, so Sterzik. Das sei dank der guten Zusammenarbeit mit dem technischen Betriebsführer Midewa gelungen.

Stephan Sterzik ist neuer Geschäftsführer des AZV

Sterzik kam in dieser Zeit seine zehnjährige Berufserfahrung als Diplom-Ingenieur für Wasserwirtschaft zugute. Er passte den Einsatz der Mitarbeiter und die Arbeitsabläufe den erforderlichen Bedingungen an. Und zum Glück erkrankte auch keiner der Mitarbeiter ernsthaft.

Ohne Pandemie wäre Sterziks Können mit seinem Dienstbeginn im März auch voll und ganz gefragt gewesen. Um sich einen Überblick über die Situation im AZV zu verschaffen, hatte er sich bereits ab Mitte Januar einmal pro Woche vor Ort in die Geschäfte in Hettstedt eingearbeitet. Die Zustimmung seines bisherigen Arbeitgebers, dem Wasser-und Abwasserverband Holtemme-Bode, hatte er. Der 37-Jährige war dort als Fachbereichsleiter für Wasserver- und Abwasserentsorgung beschäftigt, als er sich um den Geschäftsführerposten im Nachbarkreis bewarb.

Probleme des AZV Wipper-Schlenze sind Sterzik bekannt

Dass der AZV Wipper-Schlenze unter anderem wegen zahlreicher Klagen gegen Beitragserhebungen aus dem Jahr 2015 in die Schlagzeilen geraten war, wusste er. Für Sterzik war dieses schwierige Thema aber kein Grund, von seiner Bewerbung abzusehen.

Dem Problem möchte er sich jetzt unvoreingenommen stellen und es schrittweise in konstruktiver Zusammenarbeit mit allen Beteiligten lösen. „Wir wollen die Sache für uns aufarbeiten und alle gleich behandeln“, betont der Geschäftsführer. Er setzt dabei auf ein Miteinander von Städten und Gemeinden: Erste Kontakte stimmen ihn zuversichtlich. Von seinen Mitarbeitern wurde der neue Chef gut aufgenommen. Man habe eine gute Basis gefunden, schätzt Sterzik ein. Das sagt er auch von den Mitgliedern der Verbandsversammlung und von der Kommunikation mit der Unteren Wasserbehörde.

Neuer Geschäftsführer schaut nach vorn

Die aufgelaufenen Widersprüche sind nur ein Teil der Aufgaben, die vom AZV in der nächsten Zeit abgearbeitet werden müssen. „Der Zustand der Kläranlagen und des Kanalnetzes soll mindestens erhalten und sukzessive verbessert werden“, schaut Sterzig nach vorn. Nächste Investitionen sind ihm zufolge in der Meisberger Straße und in der Krankenhausstraße in Hettstedt geplant.

Der Geschäftsführer ist auch der Meinung, dass sich der AZV Gedanken machen muss, wie durch Energieeinsparungen und CO₂-Minimierung der ökologische Fußabdruck des Unternehmens verbessert werden kann. Für überfällig hält Sterzik die Digitalisierung der Kundenakten: „Die neue Technik erleichtert den Arbeitsalltag und ermöglicht Rechnungsstellungen auf dem elektronischen Weg.“

Den Wechsel nach Hettstedt hat der neue Geschäftsführer keinen Tag bereut. Im Gegenteil: „Meine Lebensgefährtin sagt, dass ich mit einem Lächeln auf Arbeit fahre und mit einem Lächeln auch wieder nach Hause komme.“

Das tägliche Pendeln zwischen seinem Heimatort Friedrichsbrunn und der Arbeitsstelle im Mansfelder Land stellt für den begeisterten Tennisspieler kein Problem dar. Eine Dreiviertelstunde Fahrt, ob nun nach Hettstedt oder wieder zurück, ist für ihn ein akzeptables Zeitfenster, das er für Telefonate gut zu nutzen weiß. (mz)